
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, nach meinen Erfahrungen mit Europas miesester Luftfahrtgesellschaft und den "freundlichen" Zöllnern am Flughafen Amsterdam-Schipol, Holland künftig weiträumig zu meiden. Und nach mehr als einem Jahr des Boykotts knicke ich ein. Ich sitze im Auto und bin auf dem Weg nach Bruinisse in Schouwen-Duiveland irgendwo am westlichen Ende von Holland. Auf einem Zettel habe ich meine Wegepunkte aufgeschrieben und so gleite ich durch die Nacht, schon brav mit den erlaubten 120km/h, schließlich möchte ich nicht noch mehr freundliche Holländer kennenlernen. Kurz nach Mitternacht bin ich dann endlich am Appartment der Schwester meines Schwagers angekommen. Ich will nur noch schlafen... Am nächsten Morgen dann der geplante Trip nach Amsterdam. Mit überraschend wenig Verspätung ging's dann auch los. Um die Mittagszeit waren wir dann auch endlich in Amsterdam angekommen. Und überraschend einfach hatten wir auch einen Parkplatz gefunden. Ist allerdings kein billiges Vergnügen in der Stadt der Grachten. Beim familären Mittagessen dann noch eine Überraschung, Essen gehen ist ebenfalls nicht gerade billig. Nach der Stärkung ging's dann weiter auf der Suche nach dem Blumenmarkt, Königspalast und anderen Sehenswürdigkeiten. Danach dann noch eine obligatorische Grachtenfahrt und dann war's auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt. Doch dann fiel mir noch ein mal eben einen Abstecher ins Hard Rock Cafe zu machen, um a) meine Merchandising-Sammlung um einen europäischen Beitrag zu erweitern und b) den Klassiker des Food of Rock zu verzehren: den 10 Oz. Burger. Nachdem wir eine gute halbe Stunde anstehen durften, wurden wir endlich in die heiligen Hallen eingelassen, haben uns an einen freien Tisch gesetzt und nach einem kurzen Blick auf die Karte auf eine freundliche Bedienung gewartet. Die kam dann auch irgendwann sichtlich genervt vorbei und meinte nach der Getränkebestellung, daß Tische nur für Gäste seien, die zu speisen gedenken, soviel zu Punkt b). Irgendwie fühlte ich mich an meinen Abschlußbesuch des HRC in Kuala Lumpur erinnert. Worauf wir aufgestanden sind, uns im Cafe nebenan niedergelassen haben und dort was zum Essen bestellt haben. Was habe ich daraus gelernt? Es gibt nicht nur in Deutschland Wanderdünen in der Servicewüste. Aber etwas gab es dann doch, was mir an Holland gefallen hat: egal, an welcher Tanke ich angehalten hatte, es gab wohlschmeckenden Kaffee zu vernünftigen Preisen.