Sonntag, 26. August 2007

Vulkanien

Indonesien gehört zu den Regionen mit den meisten aktiven Vulkanen. Gut, die meisten sind irgendwo tief unter Wasser versteckt und stören kaum. Aber hin und wieder hat Mutter Natur auch den einen oder anderen auf dem Archipel verteilt. So stehen in der Nähe von Bandung zwei respektable Vertreter ihrer Gattung rum. Beide haben sich zu echten Touristenattraktionen gemausert. Am White Crater kann man auf dem Krater wunderschön spazieren und satte schwefelhaltige Luft einatmen. Auch scheint der Kollege es sich eher gemütlich gemacht zu haben, denn außer Dampf sieht man nicht allzu viel, wären da nicht überalll diese schwefelgelben Ablagerungen. Auch am Tangkuban Parahu ist nichts mit rotglühenden Lavafontänen. Aber das der Heizkessel eine Nummer größer ist als der am White Crater läßt schon der ganz besondere Duft in der Luft erahnen. Auch der Krater selbst ist mit gut 400 Meter Tiefe ein ganz anderes Kaliber. Und wer mag, kann im Kraterwasser gekochte Eier verspeisen. Wobei man sich nicht stören sollte, daß das Eiweiß eine seltsame grünliche Färbung hat. Richtig geil ist jedoch die Anfahrt zu den beiden Vulkanen. Da geht es üner Straßen nach oben, die eigentlich nach einem geländegängigen Fahrzeug schreien. Und auch die Auswahl der Motorleistung ist nicht zu verachten, denn stellenweise geht es mit 25% Steigung beraguf.

Samstag, 25. August 2007

Ayam

Den Umzug von Bandung nach Jakarta hab ich mal auf Sonntag festgelegt, da ich auch mal die Gegend von West Java erkunden wollte. Also stürzte ich mich am Samstag abend in Begleitung einer Bekannten in das Nachtleben von Bandung. Eins mal gleich vorneweg: das Nachtleben ist um einges uninteressanter als in den Städten in denen ich bisher war. Eine Handvoll Bars, die sich auf das Stadtzentrum konzentrieren und das war's. Allerdings findet man in den Bars die gleichen Ayam wie in Jakarta. Wörtlich übersetzt bedeutet Ayam eigentlich Hühnchen, aber in dieser Übersetzung meinen die Indonesier Frauen, die sich von Touristen bereitwillig abschleppen lassen und der Ausgang des Abends in der Phantasie des Lesers liegt. Typisch für Ayam ist das gezielte Eigenmarketing mit PushUp-BH, tiefem Ausschnitt, knappen Hosen oder Röcken und High Heels. Und die Mädels lassen nichts unversucht einen einsamen Touristen zu unterhalten. Mit ein Grund, warum ich mich in Begleitung einer Kollegin auf Streifzug begeben hatte. ;) Wobei mir eine Frau auffiel, die zwar optisch in das Schema für eine Hookerin paßte, dann aber doch irgendwie anders zu sein schien. Meine Kollegin und ich zerbrachen uns den halben Abend darüber den Kopf, ob sie nun eine ist oder nicht. Geizte nicht mit ihren Reizen beim Billard. Tanzte hin und wieder mit den Ayams auf der Tanzfläche. Warf einen Blick in lange Listen deer Bar. Und trinken konnte die wie ein Kerl. Leider werden wir es nie erfahren, denn vor endgültigen Klärung gab's ein wenig Zoff mit meiner Bekannten und ich beschloß, daß es wohl besser ist ins Hotel zu gehen, bevor's richtig unschön wird.

Montag, 20. August 2007

Bandung

Mit einer kleinen 15minütigen Verspätung landet der Airbus A340-500 der Singapore Airlines auf dem Flughafen Soekarno-Hatta in Jakarta. Wieder das übliche Spiel, in die Schlange des Schalters Visa on arrival einreihen, 25 US-$ für ein 30 Tage-Visum hinblättern, dann weiter zur Immigrasi, die dann das Visa prüfen und nach dem Rückflug-Ticket fragen. Freunde des elektronischen Tickets sollten deshalb bei der Einreise nach Indonesien einen Ausdruck ihres Tickets mitführen, womit der Vorteil des papierlosen Tickets ad absurdum geführt wird. Dann weiter zur Gepäckausgabe und zum Zoll. Als ich dann endlich durch die Tür in die Ankunftshalle eintrete fällt mir siedendheiß ein, daß ich vor meinem Abflug eigentlich bei Golden Bird einen Transfer vom Flughafen zum Novotel im 150km entfernten Bandung klar machen wollte. Aber ich habe Glück, Golden Bird hat noch ein Fahrzeug frei, zwar nur einen Van, aber was soll's. Nach dem Flug von Frankfurt nach Singapur hätte mich nicht mal mehr ein smart fortwo erschrecken können. Apropos Novotel... die 3Sterne-Hotels der französischen Accor-Kette genießen ja in Deutschland nicht gerade den Ruf besonders tolle Hotels zu sein. Das Hotel in Bandung hingegen ist optisch auf jeden Fall schon Mal ein Augenschmaus. Und das nicht nur im Bereich der Rezeption, nein auch im Zimmer setzt sich das angenehme Ambiente fort. Leider war ich am ersten Tag zu platt, um Fotos zu schießen und danach sah es im Zimmer so aus, daß ich besser keine Fotos gemacht habe. ;)

Sonntag, 19. August 2007

Abflug

Sonntag morgen, 8.30 Uhr und der Wecker klingelt erbarmungslos. Bin ich doch erst um 4.30 Uhr von der Hochzeit meines besten Freundes ins temporäre Domizil in Schlangenbad zurückgekehrt. Und der Typ im Spiegel sieht wirklich so aus, als wenn er erstmal eine Dusche vertragen könnte. Danach ein kleines Frühstück. Fit wie ich bin greife ich dann anstatt zum Darjeeling zum Earl Grey Tee und frage mich, als ich den Teebeutel aus der Tasse entferne, welche lustigen Überraschungen heute noch kommen werden. Kurz darauf packe ich mein Zeug zusammen. Ich wollte doch noch online bei Singapore Airlines einchecken, also nochmal Laptop raus und eingeloggt. Ach herrje, ich muß ja auch noch mein mittelalterliches Kostüm zurückschicken. Der nette junge Mann an der Rezeption nimmt das Paket dann auch freundlich entgegen, meint aber, es müsse schon frankiert sein, bevor er alles weitere veranlassen kann. Bin ich froh, StampIt-Kunde zu sein. (Hab ich eigentlich schon erwähnt, daß ich das digitale Zeitalter unheimlich geil finde?) Schnell noch das Paket freigemacht und dann endlich in den Mietwagen und ab in Richtung Flughafen Frankfurt/Main. Der Check-In verlief dann dank Online-Checkin auch entsprechend schnell (noch ein Pluspunkt für das digitale Zeitalter). Weniger erfreulich war dann, daß die 747-400 fast ausgebucht war. Wird ein gemütlicher Trip nach Singapur. Und nach zwei Stunden kam, was kommen mußte: die nette mittelalte Dame vor mir wollte ihren dringend benötigten Schönheitsschlaf beginnen und stellte ohne Vorwarnung ihre Rückenlehne auf die Liegeposition. Zu dumm nur, daß sie dabei mein Knie einklemmte und schmerzhaft aufzeigte, daß die Sitzabstände in einer 747 nicht dem Gardemaß von 1.93m gewachen sind. Da sich die Lehne aber nicht in die für sie bequeme Position verstellen ließ bat sie ihren senilen Gatten noch, ihr beim Drücken zu helfen. Hätte ich aufstehen können, hätte ich den beiden auch geholfen: bei Austeigen während des Fluges... Nach etwa zwei Stunden hatte ich mich an mein taubes Bein und die Schmerzen gewöhnt als dann ein freundlicher auf der Suche nach seinem persönlichen Gleichgewicht eben jene Rückenlehne als Stütze in Anspruch nahm und aufgrund meines Jubilierens dann reichlich irritiert gleich nochmal drücken mußte. Meine Hosianna-Rufe haben dann auch die Chef-Stewardess in die Reihe 64 beordert, die sich dann sofort um einen besseren Sitzplatz für mich bemühen wollte. Wobei sich mir ihre Logik nicht ganz erschließen wollte, denn im Platz vor mir saß jemand, der jederzeit hätte schlafen wollen können und auf dem Platz neben mir saß ein Typ mit dem Oberkörper eines rumänischen Kugelstoßers. Also wieder den alten Platz eingenommen, da war wenigstens der Nachbarsitz frei und konnte meine Beine ein wenig zur Seite ausstrecken. Ich müßte nur daran denken, nach dem nächsten Essen meine Beine wieder rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Bis zur Landung in Singapur wollte mir nicht ganz einleuchten warum Singapore Airlines als eine der besten Airlines der Welt gilt. Nachdem Umsteingen am Flughafen Changi in Singapur in einen Airbus A340-500 wurde es mir dann ganz schnell klar. In dem Flieger hatte ich selbst in der Holzklasse noch mehr Platz als in der Business-Class einer 747. Vielleicht sollte ich doch versuchen eines der Tickets für den ersten A380-Flug am 25. Oktober von Singapur nach Sidney zu ergattern...