Dienstag, 11. September 2007

Reiseführer

Es gibt mehrere Arten eine fremde Stadt zu erkunden. Am einfachsten: man bleibt im Hotel. Dann sieht man ein wenig von dem was rund ums Hotel ist und entlang der Straße zwischen Flughafen und Hotel. Etwas schwieriger wird es dann, wenn man eben nicht zu den all-inclusive-Clubanlagen-Urlaubern gehört, die doch ein wenig mehr sehen wollen. Man kann sich z.B. einen Reiseführer besorgen und dann dort hingehen, was dort empfohlen wird. Hat aber auch wieder einen Nachteil. Jede Menge anderer Touristen sind da ebenfalls. Also auch wieder recht spaßfrei. Oder man ist ganz mutig und erkundet einfach auf eigene Faust. Wobei es Städte gibt, da würde ich das nicht mal für Geld machen. Einen ganz tollen Tip hat mir da meine Mutter gegeben: Knüpf' Kontakte zum Hotelpersonal, die kennen immer die besten Plätze. Sie muß es wissen, war sie doch selbst jahrelang im Hotelfach. Und ich muß sagen, so ganz unrecht hatte sie nicht. Ich hab auf diese Art und Weise Ecken von Jakarta gesehen, die wohl kaum ein Europäerer sonst zu Gesicht bekommen hat. Dabei habe ich in Restaurants an der Straße gegessen, die man in Deutschland noch am Tage der Eröffnung wieder geschlossen hätte oder nicht als solche erkannt hätte. Welche Autowerkstatt wird denn in D nach Betriebsschluß zum Restaurant umfunktioniert? Und was soll ich sagen: es hat besser geschmeckt als in meinem 5-Sterne-Hotel und hat nur ein Bruchteil dessen gekostet. Und hinzu kommt, daß ich, wenn ich die hoteleigene Disco im Gran Melià betreten will, mich wie ein VIP fühlen darf: ich werde mit Handschlag begrüßt, die Servicekräfte drücken mir alle ein Bussi links, Bussi rechts auf und während andere noch auf ihr Heineken warten steht mein doppelter Bombay-Tonic schon bereit. Es gibt eben Dinge, die kann man für Geld nicht kaufen, für alles andere gibt man Trinkgeld.

Keine Kommentare: