Heute war es soweit, es ging in die chinesische Hauptstadt Beijing (landläuftig auch als Peking bekannt). Nachdem mir ja die Kollegen von Reisebüro den Hinflug nach Shanghai in ihrem karnevalistischem Vollrausch über eine niederländische Airline gebucht haben ist mir klar, warum in Holland Kiffen legal ist. Wer einmal 11 Stunden in der modernen Ausgabe der Güterwaggontransporte der Reichsbahn unterwegs war wird künftig lieber eine Tonne Dope rauchen und irgendwohin fliegen als mit Keine Lust Mehr auch nur einen Meter.
Diesmal hatte die Company jedoch keine Kosten und Mühen gescheut und mir für den Flug von Shanghai nach Beijing ein First Class Ticket mit China Eastern Airlines spendiert. Da ich am Vorabend aber leider die Tatsache feiern mußte, daß ich noch 35 bin, war der Start etwas schwerfällig. Duschen, Kofferpacken, Auschecken und dann war auch schon 9:55 Uhr als ich Taxi saß. 24 Minuten später stand ich am Hongqiao Airport und suchte den Check-In Schalter von China Eastern. Und weil man es ja so gewohnt ist, stellt man sich an der Schlage für die Economy-Class an. Doch die Länge der Schlange macht mir schnell klar, daß ich mal besser zum Schalter der First Class gehe. 5 Minuten später habe ich auch schon die Boardkarte und eine rote Karte, die sich als Zugangskarte für die FirstClass-Lounge herausstellt. So, nun aber nichts wie hin zum Security Check. Wieder endlos lange Schlagen, so wird das nichts mehr mit rechtzeitig am Gate zu sein. Ein freundlicher Uniformierter macht mich jedoch darauf aufmerksam, daß ich in der falschen Schlange anstehe und bitte an die Schalter für FirstClass-Passagiere gehen solle. Ich folge seiner Handbewegung und reihe mich als Dritter in der Schlange ein. Nicht mal 2 Minuten später bin ich durch den Sicherheitscheck. Im Gegensatz zu den paranoiden Europäern (ich verweise an dieser Stelle mal auf meine Erfahrungen mit niederländischen Zollangestellten eine Woche später) hat man sich in China eine sehr praktische Lösung für die Kontrolle von Flüssigkeiten ausgedacht: eine Zollbeamte öffnet die Flasche schnüffelt daran und bittet mich dann doch einen Schluck aus meiner Evian-Flasche zu trinken. Inzwischen wird auch bekanntgegeben, daß das Boarding fü den Flug Mu5107 von Shanghai nach Beijing beginnt. Also strammen Schrittes an das Gate B2, wo sich wieder eine lange Schlange gebildet hat. Und wieder fällt einem uniformierten Angestellten auf, daß ich ein FirstClass-Ticket habe und bittet mich ihm zu folgen. An der Schlange vorbei gleich direkt vorne anstellen. Also nichts wie rein in den Bord des Airbus 330/200:und mal eben meinen Platz suchen. Eine freundliche Stewardess fängt mich ab, wirft einen kurzen Blick auf meinen Boarding-Pass und sagt mit einem freundlichen Lächen "Folllow me please". An meinem Platz angekommen bietet sie mir an, meine Jacke aufzuhängen. Die nächste Überraschung erwartet mich dann an meinem Platz: bequeme Sitze mit ausreichend Raum für meinen nicht ganz DIN/ISO-gerechten Luxuskörper. Der Sitz läßt elektrisch in zig Einstellungen ganz den persönlichen Bedürfnissen anpassen. Nach dem Start muß ich deshalb gleich mal die Liegeposition testen. Und ich schlafe zum ersten Mal wirklich in einem Flugzeug ohne eingeschlafene Extremitäten. Nach ca. 40 Minuten erholsamen Schlafes wache ich auf und erlebe die nächste Überraschung. Auf der "Armlehne" liegt ein kleiner orangefarbener Karton. Als ich die Stewardess darauf anspreche, meinte sie nur: "Eine kleine Aufmerksamkeit zu ihrem Geburtstag". Nur ein Minute später fragt mich ihre Kollegin, was ich essen möchte. Etwas perplex überfliege ich die gereichte Karte und wähle mein Essen. Kurze Zeit später wurde mir mein Essen in Keramikgeschirr mit Edelstahl-Besteck serviert. So schmeckt das Essen doch gleich viel besser als in den Plastikschälchen mit Plastikbesteck. Und auch scheint das Kabinenpersonal durchaus mit einer gewissen Freude seine Arbeit zu verrichten, denn alle haben ein freundliches Lächeln parat. Vielleicht könnte man ja mal die KLM-Saftschubsen vom Hinflug dorthin zur Nachhilfe schicken. Und nach dem abschließenden Tee ist es auch schon fast Zeit für die Landung. Schade, ich hätte noch Stunden so weiterfliegen können...
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