Mittwoch, 21. November 2007

Servicewüste Deutschland

Ok, ich gebe zu, ich bin von Asien ziemlich verwöhnt. Da haben McDonald's oder PizzaHut einen Lieferservice. Und in größeren Städten wie Hong Kong, Shanghai, Beijing, Taipei, Jakarta oder Kuala Lumpur hat das goldene M sogar Filialen, die 24 Stunden geöffnet haben. Und nun bin ich wieder im Ländle und muß feststellen, daß es hier gar nicht so kundenfreundlich zugeht. Lieferservice bieten hier andere, aber wehe man bestellt 30 Minuten vor Feierabend über's Internet, dann kann man schon mal leer ausgehen. 24 Stunden Service bei McD? Gibt es, an einem Autohof bei Bad Kleinkirchheim oder an einer Autobahnraststätte vielleicht. Aber in Stuttgart? Fehlanzeige.

Freitag, 16. November 2007

Moderne Technik

Ich bin ein absoluter Freund des digitalen Zeitalters. Mein deutsches Mobiltelefon erwies mir auf meinen Reisen durch Asien stets gute Dienste. Ok, die Roaminggebühren können einen in den ruin stürzen, aber das ist was anderes. Mein Notebook fand auch überall problemlos Anschluß. Und selbst mit der ec-Karte gab's fast überall Geld. Allerdings gab's am 1. November kein Geld an den Automaten der Maybank und der CIMB Bank, sondern nur eine Fehlermeldung. Zurück in Deutschland wollte ich mir dann am 7. 11. einen Fernseher kaufen, damit ich meine DVDs nicht immer am PC anschauen muß. Also ab zu Europas größtem Elektrofachmarkt, was passendes ausgesucht und ab zur Kasse. Dort ein Schock, Zahlung nicht möglich. Seltsam, daß Girokonto wies doch einen vierstelligen Betrag im Haben aus. Also ab zur nächsten Filiale meiner Bank. Dort gab's nach 20 Min. Recherche dann die Ernüchterung. Die Maybank und die CIMB Bank haben meine drei erfolglosen Versuche Geld abzuheben gebucht. Und diese drei Buchungen stehen als Vormerkung bei meiner Bank. Also sofort Beschwerde eingereicht. Dann begann das große Warten. Über eine Woche später gibt meine Bank mein Geld mir wieder frei. Und die Moral von der Geschichte? Ohne den erfolglosen Kaufversuch wäre die Sache wohl mir wohl nicht aufgefallen und ich dürfte zusehen, wie ich die fast 900€ zurück bekomme hätte.

Montag, 5. November 2007

Überraschung

Nachdem ich ja inzwischen zum Kreis der Frequent Traveller bei Lufthansa gehöre (jawohl, mehr als 35.000 Meilen in einem Jahr mit der Star Alliance geflogen), habe ich auch etwas mehr Erfahrung mit den europäischen Zöllnern. Ich will den Damen und Herren ja nicht zu nahe treten, aber manchmal kommt man sich schon ein wenig verarscht vor. Gut, ich geb's zu, ich ärgere mich immer noch über die Aktion des holländischen Zollbeamten meinen Single Malt beschlagnahmen zu wollen, da es angeblich eine gefährliche Flüssigkeit sei. Nun mag das für nur Kiffen gewohnte Holländer zutreffen, aber ich empfand das jetzt weniger gefährlich. Als ich dann endlich in Frankfurt mein Gepäck in Empfang genommen hatte, machte ich mich mit einer Stange Zigaretten und einer Flasche Gin in der versiegelten transparenten Plastiktüte mit dem von außen gut sichtbaren Kassenbon, meinem Rucksack. meinem Koffer, meiner Laptoptasche und der umgehängten Kameratasche auf den Weg zum Zoll. "Guten Morgen, Zollkontrolle. Würden Sie bitte mal ihren Koffer öffnen?" klang es plötzlich in meinen iPod-beschallten Ohren. Irgendwie scheint mein in Frischhaltefolie gewickelter Koffer seeeeeeeeeeeeeehr verdächtig zu sein. Der Zollbeamte wußte ja nichts von meinen Erfahrungen mit Europa schlechtester Airline aus den Niederlanden. Also schnell mit einem zur Verfügung gestellten Messer das Kofferkondom entfernt und rein in die Schmutzwäsche. Die angebrochene Flasche Absolut Vodka schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, die im Koffer befindliche 160GB Festplatte und der 8-Port Switch von D-Link umso mehr. Ob ich diese Waren in Deutschland oder im Ausland gekauft hätte, will er wissen. Ich meinte darauf nur, daß mein Arbeitgeber diese Artikel gekauft hätte und ich nicht wüßte, woher unser zentraler Einkauf die Ware bezogen hätte. Das hat den Zollbeamten wohl zufrieden gestellt und ich durfte meinen Koffer wieder schließen. Bin ich froh, das ich die ganzen Kassenbelege in der Laptoptasche hatte...

Sonntag, 4. November 2007

Hektik pur...

Am 4. November war mein vorerst letzter Tag in Asien. Tja, irgendwann geht jeder Traum zu Ende. 21:45 Uhr ging mein Flug mit Singapore Airlines über Singapur nach Frankfurt. Mit 20 Minuten Verspätung startet die Boeing 777. In der Luft werfe ich dann noch mal einen Blick auf meinen Reiseplan und stelle fest, daß ich in Singapur gerade mal 10 Minuten zum umsteigen habe. Zwar kenne ich den Flughafen Changi inzwischen ziemlich gut, aber das wäre selbst für den Schipool-geprüfen Asia-Chris zu einer unlösbaren Aufgabe geworden. Also die nächste Flugbegleiterin auf das Problem hingewiesen. Sie würde sich gleich nochmal bei mir melden. Einige Minuten später kam dann die Chef-Stewardess und meinte, daß ich meinen Anschlußflug auf jeden Fall erreichen würde, es wären noch mehr Passagiere an Bord, die auf diesen Anschluß gebucht wären und die Maschine würde auf jeden Fall warten. So ganz hab ich ihr aber nicht getraut. Bei der Landung in Changi hatten wir dann 30 Minuten Verspätung und ich sah meinen Flieger innerlich schon an der Startbahn stehen. Die Überraschung kam dann am Gate, eine Angestellte von Singapore Airlines sammelte die Passagiere für Flug SQ25 von Singapur über Frankfurt nach New York und verwies sie dann an das Abfluggate. Tja, somit war's nichts mit meiner geplanten Einkaufstour, allerdings mußte ich dann doch noch schnell meinen Bestand an Bombay Sapphire wieder auffüllen. Was dann dazu führte, daß ich beinahe einen mit Kleingeld zahlenden Japaner vor mir an der Kasse am liebsten mit seiner Stange Zigaretten in den Boden gedroschen hätte. Ich hätte nicht gedacht, daß 3 Minúten einem so lange vorkommen können. Aber am Gate mußte ich dann feststellen, daß die ganze Aufregung umsonst war, da das Boarding aufgrund technischer Probleme noch nicht mal begonnen hatte. Danach folgten 11,5 schlaflose Stunden in einer ausgebuchten 747-400 auf dem Weg nach Frankfurt. Egal, dachte ich mir, ich bin ja bald zuhause und kann dann in aller Ruhe ausschlafen.

Freitag, 2. November 2007

Transnasional

Die Bilder, die ich unter Paradies reingestellt habe, hatten bisher noch jeden begeistert. Doch wie findet man sowas? Mit etwas Glück oder mit einem Tip von den locals. Bei mir war's eine Freundin, die vor Jahren mit Kollegen dort war. so, also mußte nur noch ein Weg dorthin gefunden werden. Ich wäre ja auch mit dem Taxi dahin gefahren, bei den Taxipreisen in Malaysia :) Aber günstiger geht das mit dem Bus. Es gibt zig Busunternehmen, die weiß Gott wo überall in Malaysia hinfahren. Allein 5 verschiedene fahren mehrfach täglich von Kuala Lumpur nach Singapur und zurück. Mein Trip ging mit Transnasional (wohl das größte und zuverlässigste Busunternehmen in Malaysia) von Kuala Lumpur nach Mersing, Sonntag Abfahrt 23.30 Uhr. Bin mal gespannt, ob ich schlafen kann, dachte ich mir noch. Um 23 Uhr standen dann einige Leute an dem Bussteig, aber es wurden nicht mehr als 8 Leute. Somit sollte genug Platz sein. angesichts meiner überdurchschnittlichen Körpergröße war's aber dann doch nicht so einfach ein Plätzchen zum Schlafen zu finden. Naja, aber ich bin dann doch immer wieder eingenickt. Kurz vor drei Uhr morgens dann die Pinkelpause auf halber Strecke. Der Fahrer läßt den Motor laufen, damit die Klimaanlage weiter den Bus auf erträglichliche 20 Grad kühlt. Einen Schritt nach draußen und man steht wieder im Dampfbad :) Und die Raststätte scheint hochmoderne Plumpsklos zu haben, denn der Duft ist unverkennbar. nacht gut 30 Minuten geht's dann weiter. Kurz vor 6 Uhr kommen wir dann in Mersing an. Jetzt heißt es bis 9 Uhr warten, dann öffnet das Büro von Rawa Safari, die die Insel bewirtschaften. Also schnell noch eine extra Ladung Moskito-Schutz und dann auf eine Parkbank und versuchen dort ein wenig zu schlafen.

Donnerstag, 1. November 2007

Paradies

Bisher dachte ich ja immer, wenn ich irgendwelche Bilder von weißen Traumstränden mit Palmen und türkisblauem Wasser sah, daß man da in der Repro nachgeholfen hatte. Nun, ich muß gestehen, solche Strände gibt es wirklich. Und selbst an dem verregneten Montag morgen gegen 10 Uhr sah dieser Strand noch schöner aus als mancher europäischer Badestrand nach reprografischer Schönheitsoperation. Den Flecken Erde, den wir und da ausgesucht hatten, hört auf den Namen Rawa Island und liegt knappe 20 Min. mit dem Boot von Mersing in Malaysia entfernt. Ist ist nichts für Freunde des billigen Pauschaltourismus, mit Anstehen an der Essensausgabe, routinierter Beschwerdeabteilung und "Ich reservier uns mal die Liegestühle mit dem Handtuch"-Freunde. Das Resort selbst ist relativ klein, familiär geführt und lädt zum Entspannen förmlich ein. Ein herrlicher, tropischer Garten, in dem sich auch Pfaue tummeln, mit sündhaft schönem Strand, der zum Schwimmen, Schnorcheln, Plantschen, Kajak fahren und vielem mehr einlädt.
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