Montag, 5. November 2007

Überraschung

Nachdem ich ja inzwischen zum Kreis der Frequent Traveller bei Lufthansa gehöre (jawohl, mehr als 35.000 Meilen in einem Jahr mit der Star Alliance geflogen), habe ich auch etwas mehr Erfahrung mit den europäischen Zöllnern. Ich will den Damen und Herren ja nicht zu nahe treten, aber manchmal kommt man sich schon ein wenig verarscht vor. Gut, ich geb's zu, ich ärgere mich immer noch über die Aktion des holländischen Zollbeamten meinen Single Malt beschlagnahmen zu wollen, da es angeblich eine gefährliche Flüssigkeit sei. Nun mag das für nur Kiffen gewohnte Holländer zutreffen, aber ich empfand das jetzt weniger gefährlich. Als ich dann endlich in Frankfurt mein Gepäck in Empfang genommen hatte, machte ich mich mit einer Stange Zigaretten und einer Flasche Gin in der versiegelten transparenten Plastiktüte mit dem von außen gut sichtbaren Kassenbon, meinem Rucksack. meinem Koffer, meiner Laptoptasche und der umgehängten Kameratasche auf den Weg zum Zoll. "Guten Morgen, Zollkontrolle. Würden Sie bitte mal ihren Koffer öffnen?" klang es plötzlich in meinen iPod-beschallten Ohren. Irgendwie scheint mein in Frischhaltefolie gewickelter Koffer seeeeeeeeeeeeeehr verdächtig zu sein. Der Zollbeamte wußte ja nichts von meinen Erfahrungen mit Europa schlechtester Airline aus den Niederlanden. Also schnell mit einem zur Verfügung gestellten Messer das Kofferkondom entfernt und rein in die Schmutzwäsche. Die angebrochene Flasche Absolut Vodka schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, die im Koffer befindliche 160GB Festplatte und der 8-Port Switch von D-Link umso mehr. Ob ich diese Waren in Deutschland oder im Ausland gekauft hätte, will er wissen. Ich meinte darauf nur, daß mein Arbeitgeber diese Artikel gekauft hätte und ich nicht wüßte, woher unser zentraler Einkauf die Ware bezogen hätte. Das hat den Zollbeamten wohl zufrieden gestellt und ich durfte meinen Koffer wieder schließen. Bin ich froh, das ich die ganzen Kassenbelege in der Laptoptasche hatte...

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