Samstag, 12. April 2008

Sprechen sie deutsch?

Auf meinem Flug von München nach Düsseldorf, habe ich in einem Magazin geblättert. Die meisten Features waren nur mäßig interessant doch dann bin ich auf einen Artikel gestoßen, der mich doch ein wenig nachdenklich machte. "Do you speak german?" war die Überschrift und es ging mal wieder um die beliebten Anglizismen in der deutschen Sprache. Spontan mußte ich an meinen Großvater denken, der mich jedesmal, wenn ich ein T-Shirt mit einem fremdsprachlichen Slogan trug, fragte, ob ich überhaupt wisse, was da stehe. Nicht weil er es von mir üebrsetzt haben wollte, er konnte selbst sehr gut englisch, französisch, spanisch und italienisch, sondern um meine Aufmerksamkeit auf meine Muttersprache zu lenken. Früher fand ich das ziemlich uncool. Heute geht mir die wachsende Zahl von Anglizismen in der deutschen Sprache mächtig auf die Nerven. Aber noch schlimmer finde ich die pseudoenglischen Begriffe wie Handy (im englischen korrekt als mobile oder cell phone) oder Showmaster (richtig wäre host). Bei Bepsrechungen (Meetings) nimmt das inzwischen Ausmaße an, daß ich mich frage, warum man nicht gleich englisch spricht. Oder nehmen wir mal den rosa Riesen unter den deutschen Telefonanbietern (Telekommunikationsprovider), die deutsche Telekom. Da ist ja sogar schon der Firmenname dem (Sprach-)Rausch der Manager zum Opfer gefallen, denn der Laden heißt inzwischen T-Com. Die einzelnen Geschäftsbereiche (Divisions) hören auf T-Home, T-Mobile und T-Online. Und die Produkte, die man unters deutschspachige Volk bringen will sind dann noch einfallsreicher Call&Surf (naja anrufen und surfen hört sich ja auch etwas komisch an. Bei Mobilfunkabteilung gibt es dann so nette Dinge wie MyFaves (meine Favoriten) da man ja keine Freunde mehr hat, Relax (Entspannung) oder Max (ist das jetzt die Kurzform von Maximilian?) Und selbst Volkswagen-Konzern sorgte mit seinen englischen Begriffen für so manches Unverständnis bei seiner deutschsprachigen Kundschaft. Aber den Vogel schießt in meinen Augen die Deutsche Bahn ab, denn den Fahrkartenschalter hat der Ticket Counter bzw. der Ticketautomat abgelöst, Informationen zu verpassten Anschlüssen erhält man am Service-Point und im Snack-Point sorgt man für das leibliche Wohl. Stellt sich nur noch die Frage wann aus Gleis ein Track, der Bahnsteig zur Platform und Schnaffner zum Steward wird :-)

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