...auf einer beliebigen Autobahn in Deutschland, ich greife mir mal exemplarisch die A81 zwischen Leonberger Dreieck und dem Weinberger Kreuz heraus. Zwischen den Anschlußstellen Leonberg und Pleidelsheim gilt hier auf 22km Tempo 120km/h. Womit sich der Mytos um das Land ohne Tempolimit schon erledigt hätte. Nachdem unser oberster Verkehrbehinderer Tiefensee mit Beginn diesen Jahres im Kampf gegen die größte Gefahr der Menschheit, die Raser und Drängler, eine geniale Verschärfung des Bußgeldkataloges durchgesetzt hatte (ich komme später noch darauf zurück), habe ich mir vorgenommen, künftig entsprechend der Vorschriften zu fahren. Was teilweise interessante Erfahrungen mit sich bringt.
1. Erkenntnis: es dauert einfach wesentlich länger
2. Erkenntnis: um den verfassungsmäßigen Gleichheitsgrundsatz für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen fehlt der Bananenrepbulik Deutschland trotz Milliardeneinahmen aus der LKW-Maut einfach das Geld für die totale Verkehrsüberwachung
3. Erkenntnis: was wird eigentlich in deutschen Fahrschulen unterrichtet?
Einige besonders schöne Exemplare, die mir auf meiner letzten Fahrt auf dem o.g. Abschnitt in Richtung Weinsberger Kreuz aufgefallen sind möchte ich deshalb mal zum Besten geben:
Leonberger Dreieck: Auf dem Teiler A8/A81 haben die meisten Verkehrsteilnehmer noch nicht realisiert, daß man zweispurig von der A8/A81 auf die A81 abzweigt. Die meisten meiden die rechte Spur wie der Teufel das Weihwasser.
Einfahrt Engelbergtunnel: Hier treffen die zwei Spuren von der A8/A81 in Richtung Karlsruhe auf die zwei Spuren der A8 Richtung München, um sich dann auf drei Spuren im Tunnel zu reduzieren. Sehr beliebt ist hier das Spiel ich vorher auf der linken Spur, ich muß jetzt also wieder auf die linke Spur. Glücklichweise kommen deutlich weniger von Karlsruhe kommend auf die A81 als vom Stuttgarter Kreuz kommend. Im Tunnel selbst gilt Tempo 100. Aber wer sich daran hält, kann froh sein, daß schwere LKW auf offiziell 80km/h begrenzt sind, die würden sonst wahrscheinlich auch zum Überholen ansetzten
Beliebige Anschlußstelle im o.g. Abschnitt: irgendwie scheinen Beschleunigungsstreifen und Einfädelspuren sich bis heute bei vielen noch nicht rumgesprochen zu haben. Da wird meist schon kurz nach der Kurve mit bestenfalls 80km/h auf die Autobahn eingebogen, teilweise dann noch mit der geilen Kombination sofort auf die linke Spur zu ziehen.
Die Medien berichten ja schon seit Jahren immer wieder gerne über die Raser und Drängler. Was ist jedoch ein Raser oder Drängler? Lichthupe und Dauerblinker links? Nein, das ist eine inzwischen ausgerotte Gattung Verkehrteilnehmer. Laut StVO ist ein Drängler auch schon jemand der näher als die 5/10 des Tachowertes auf seinen Vordermann auffährt. Also, der bei Tempo 120 näher als 60m kommt. Schon mal versucht auf einer deutschen Autobahn 60m Abstand zu halten? Könnte eigentlich nur Sonntag morgens zwischen 2 und 4 Uhr morgens auf den größeren Autobahnen klappen... Ansonsten drängt sich nämlich immer irgendwer rein. Beim Raser sind die Grenzen inzwischen etwas fließender geworden, denn inzwischen dürfen wegen beharrlicher Pflichtverletzung bestehende Bestimmungen sogar noch verschräft werden. So sind 21 km/h zu schnell außerorts eigentlich nur mit 40 Euro und einem Punkt belegt, doch dank des Quotenossis Tiefensee dürfte in meinem Fall ein bayrischer Polizeihauptkommisar aus Viechtach daraus 80€ plus 1 Monat Fahrverbot machen. Bisher hatte ich solch eine Gesetzgebung eigentlich nur von sogenannten Schurkenstaaten oder diktatorischen Regimen erwartet, aber nicht von einem sog. Rechtsstaat.
Als Systemtechniker bekam ich das Angebot im Rahmen eines globalen Rollouts eines unserer Kunden nach Südostasien zu fahren. Stationen meiner Reisen sind Hong Kong, China, Taiwan, Südkorea, Indonesien und Malaysia. Und falls der Kollege ausfällt, der Thailand und Japan besuchen darf, dann würde ich gerne für ihn einspringen...
Sonntag, 24. August 2008
Sonntag, 15. Juni 2008
Autobahn-Marathon
Ich bin unter die Ausdauersportler gegangen. Kaum zu glauben... Keine Sorge, ich renne nicht in peinlichen Shorts und T-Shirt irgendwo mit einem iPod bewaffnet durch die Gegend. Ziel der Übung war es, einen Ort in Südspanien innerhalb von zwei Tagen zu erreichen und nach zehn Tagen dann wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Knappe 2500 Kilometer in eine Richtung. Davon waren 255 km auf deutschen, 953 km auf französischen und 1247 km auf spanischen Autobahnen. An sich nichts besonderes, ich kenne Menschen, die fuhren von Schwäbisch Hall nach Lloret de Mar mit der ganzen Familie im Calibra auf einer Backe. Aber das Mallorca für Busreisende ist ja auch nur die halbe Strecke. Mir geht's auf weniger um die Strecke als um die Erkenntnis, die ich aus diesem Trip gewonnen habe. Irgendwo habe ich mal gelesen, Reisen würde einen Mensch verändern. Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Ich war bisher ein erbitterter Gegner jeglicher Form von Autobahngebühren: sei es das österreichische, gestaffelte Pickerl-Modell, die schweizer Pauschal-Vignette oder gar die entfernungsabhängige Gebühr, wie sie in Frankreich und Spanien erhoben wird. Tja, das war einmal. Seit heute favorisiere ich das französische oder spanische Modell. Warum? Ganz einfach, in Spanien gilt ein Tempolimit von 120 km/h und trotzdem war es möglich die knapp 1300 km von Malaga bis nach La Jonquera de la Fontera mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von fast 110 km/h zu fahren und das trotz eines Tankstopps, eines Mittagessens auf einer Raststätte und einigen kurzen Stopps an den Maut-Stationen. In Frankreich lag der Schnitt sogar noch höher, denn dort gilt Tempo 130 km/h (wenn's nicht regnet ansonsten 110 km/h) und das Tanken fiel aus. Für die 255 km auf den "unbeschränkten" deutschen Autobahnen kam nur ein Schnitt von 98 km/h zustande und da gab es nur einen kurzen Tankstopp. Wie kann das sein? Ganz einfach: zuviele Autofahrer die links parken ähm schleichen. Dazu einiges an Transitverkehr, die lieber den Umweg über Deutschland in Kauf nehmen, als in den Nachbarländern Maut und evtl. höhere Spritpreise zu zahlen. Ich gehe mal davon aus, daß die PKW-Maut in Berlin eigentlich schon beschlossene Sache ist, es sich nur keiner traut, diesem dem Wähler zu verraten...
Freitag, 30. Mai 2008
GEZtapo
Ja, meine Freunde haben sich wieder mal bei mir gemeldet. Ist ja schliesslich noch keine sechs Wochen her, dass ich zur Zahlung des Zwangsgeldes erpresst wurde. Ob ich mir in der Zwischenzeit einen Fernseher angeschafft hätte, denn der wäre dann ja zwangsgeldpflichtig. Welchen Teil von "Ich habe keinen Fernseher" habt ihr organisierten Kriminellen nicht verstanden? Sind doch nur vier Worte aber wahrscheinlich drei zuviel. Zudem wüsste ich angenehmere Arten mich umzubringen als Hirnweichkochen mit den öffentlich-rechtlichen Geldverschwendern. ARD und ZDF waren mal mit einem Kulturauftrag unterwegs, der aber im vermeintlichen Quoten-Krampf mit den privaten Sendern gnadenlos geopfert wurde, ebenso wie das letzte bisschen Niveau. Wozu auch, Deutschland vollzieht inzwischen mit Siebenmeilen-Stiefeln den letzten Schritt der vollkommenen Amerikanisierung: die Dauerverblödung der Massen durch im sich Anspruch unterbietenden Sendungen im Fernsehen. Das hat inzwischen Ausmasse angenommen, dass selbst Oliver Kalkofe kapituliert hat. Gute Nacht Deutschland... Hmmm, was werden die Schergen der GEZtapo eigentlich machen, wenn ich mit meinen Internet-Zugang zu Kabel-BW wechsle? Bekomme ich dann täglich einen Schutzgelderpresser vorbeigeschickt? Oder gibt's dann endlich Videostreaming der öffentlich-rechtlichen für mein neuartiges Zugangsgerät?
Donnerstag, 22. Mai 2008
Verkehrte Welt
An die täglichen Höchststandsmeldungen deutscher Kraftstoffpreise haben wir uns ja langsam schon wieder gewöhnt. Und das Anal ach nee Aral und der holländische Oligolpol-Kumpel und Preisabsprecher Shell nun endlich Licht ins Tarifdickicht bringen, ist ja schon fast ein Segen. Diesel, Normal- und Superbenzin kosten bei den armen, existenzbedrohten Unternehmen ja neuerdings gleich. Ich frage mich grade nur, was hat die beiden denn die letzten 63 Jahre eigentlich geritten, daß sie früher Diesel günstiger verkauft haben? War das etwa das Lockvogelangebot? Wahrscheinlich sind es wieder mal die üblichen Verdächtigen: die gestiegenen Beschaffungskosten auf dem Weltmarkt. Da drängt sich dann allerdings wiederum die Frage auf, wie für Shell Beschaffungskosten steigen, wenn die selber in der Nordsee nach Öl bohren oder ganze Landstriche in Kanada nach Ölsand umgraben? Oder war die Brent Spar die letzte Plattform der Shell? Den absoluten Abschuß brachte aber heute die BFT-Tankstelle in Leinfelden: da war Diesel sogar 2 Cent teurer als Normal- und Superbenzin.
Ich kann mich noch dumpf an die autofreien Sonntage wegen der Ölkrise Mitte der 70er Jahre erinnern. Damals wurden Autobahnen zu gigantischen Radwegen für einen Tag weil niemand unterwegs war. Heute kostet der Sprit fast dreimal soviel und niemand denkt über einen autofreien Sonntag nach. Es regt sich ja nicht einmal mehr jemand auf. Armes Deutschland
Ich kann mich noch dumpf an die autofreien Sonntage wegen der Ölkrise Mitte der 70er Jahre erinnern. Damals wurden Autobahnen zu gigantischen Radwegen für einen Tag weil niemand unterwegs war. Heute kostet der Sprit fast dreimal soviel und niemand denkt über einen autofreien Sonntag nach. Es regt sich ja nicht einmal mehr jemand auf. Armes Deutschland
Samstag, 10. Mai 2008
Arme Städte
Ein besonders schönes Beispiel für die Armut der öffentlichen Verwaltung ist Sindelfingen. Einst dank Daimler die wohl reichste Stadt Deutschlands, die in ihren besten Tagen weißen Marmor als Zebrastreifen legen ließ, ist diese Stadt aufgrund der Umstrukturierung ihres Hauptgewerbesteuerzahlers bettelarm. Wege aus der Armut gibt es viele, so wurde eisern gespart und lieber ein Parkhaus wegen drohender Baufälligkeit geschlossen, als das man es saniert hätte, was die angespannte Parkraumsituation in Sindelfingen nicht unbedingt verbessert hatte. Aber in Sindelfingen zeigte man sich kreativ. So versucht die Stadt auf andere Art und Weise von Autos zu profitieren: Knöllchen schreiben. Nichts gegen Tickets bei Falschparkern, aber was ich gestern erleben durfte, hat mich echt überrascht: da hängt ein Ticket an meinem Scheibenwischer, weil ich angeblich auf einer Grenzmarkierung geparkt hätte. Vielleicht meinten die ja die auf den Asphalt gepinselte Sperrfläche, die gut einen Meter hinter meinem Auto begann. Aber dann wäre das Ticket ja ein Betrug (dessen Versuch allein schon laut BGB strafbar ist). Also hab ich schnell mal mein Auto ein Stück zurückgesetzt, ob vielleicht irgendwo unterhalb meines Wagens eine Grenzmarkierung eingeschlagen sein könnte, die für Vermessungsarbeiten zugänglich sein sollte. Auch nichts... Bin mal gespannt, ob die das wirklich durchziehen wollen.
Montag, 21. April 2008
Auto fahren
Der Deutschen liebstes Kind ist ihr Auto, heißt es. Und wenn man sich die scheinbar endlosen Schlagen vor Autowasch-Boxen oder Waschanlagen anschaut, dann scheint Auto waschen die Lieblingsbeschäftigung zu sein. Nur zu schade, daß einem immer mehr Führerscheinbesitzer einem dem Spaß am Fahren verderben. Über die Spritpreise breite ich lieber den Mantel des Schweigens, bevor noch jemand in Depressionen verfällt. Heute hatte ich wieder mal so einen Spezialisten vor mir. Man nehme in Stuttgart die Heilbronner Straße von Zuffenhausen kommend in Richtung Zentrum und findet sich nach der Einmündung der B10/B27 auf einer dreispurigen Straße wieder von denen nach ca. 100m die linke und die mittlere Spur geradeaus in Richtung Zentrum markiert sind während die rechte Spur in gut 300m zu einer (provisorischen) Rechtsabbiegerspur verwandelt. Dummerweise ist ca 100m nach der Einmündung B10/B27 eine Ein- und Ausfahrt zu mehreren Geschäften. Und da kam mein ganz spezieller Freund wohl auch her. Nun ignorierte er die Möglichkeit, die besagte rechte Spur als Einfädelspur zu benutzen und stellte sich quer auf diese Spur, um dann sich in die mittlere Spur zu drängen. Wäre ja nicht weiter tragisch gewesen, wenn vorne die Ampel nicht auf rot gestanden wäre und der Kollege in seinem roten Golf die rechte Spur damit erstmal blockiert hatte. Wo sind eingentlich die Freunde und Helfer, wenn sie mal gebraucht werden? Und warum hatte ich mal wieder meine Kamera nicht dabei, um diesen Spezialisten vor dem Herrn mit Bild entsprechend zu würdigen? Das Schlimme daran ist, daß sowas heutzutage kein Einzelfall mehr ist, sondern gang und gebe... Traurig, was wird denn in Fahrschulen eigentlich gelehrt? Oder werden Führerscheine inzwischen wie Green Cards in einer Tombola verlost?
Dienstag, 15. April 2008
Schon abGEZockt?
Ich hatte gestern mit meinem Chef abgesprochen, heute mal Home-Office zu machen, da ich dann u.a. auch in Ruhe die einiges von der letzten Weiterbildung mal aufarbeiten könne. Tja, klar Fall von denkste. Fünfmal riefen irgendwelche Telefonmarketing-Unternehmen an, um mir irgendwas zu verkaufen. Ich will euren Rotz aber gar nicht! Dann klingelten DHL und Hermes, um irgendwelche Lieferungen für einen der Mieter abzugeben. Um um 19 Uhr war dann noch der Kassierer der Rundfunk-Mafia an der Haustür. Ob ich einen Fernseher anzumelden hätte. Nein... Vielleicht ein Radio... Nö, das einzige Radio, daß ich habe, ist ein Autoradio in meinem Firmenwagen und da ist das Schutzgeld schon in der Rate mit drin. Ob ich einen PC hätte. Moment, was hat denn ein PC mit der öffentlich-rechtlichen Mafia zu tun? Und dann bekomme ich von der GEZtapo einen Crash-Kurs in Sachen Medien. Ein PC gilt ebenso wie ein UMTS-fähiges oder UKW-fähiges Mobiltelefon zu den neuartigen Rundfunkempfängern, die seit Januar 2007 ebenfalls mit Zwangsgeld belegt sind. Wie geil ist das denn? Allein die Tatasache, daß ich einen Internet-Zugang habe reicht aus... erinnert mich ja schon fast an Hitler Ermächtigungsgesetz. Noch ein Grund mehr auszuwandern. Allerdings zwingt mich meine Neugier dann den Mitarbeiter des Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder den Rundfunkgebührenbeauftragten zu fragen, wieso bitte ein internetfähiger PC als neuartiger Rundfunkempfänger gilt. Tja, weil irgendjemand bei den öffentlich-rechtlichen Leichtberieslern auf die Idee gekommen ist, Webradio zu ermöglichen. Hallo? Geht's noch? Ich hab auch ein superscharfes Küchenmesser mit einer gut 20cm langen Klinge sowie Kenntnisse darüber, wo ich mit diesem Messer überall tödliche Verletzungen hervorrufen kann. Sollte man mich dann nicht auch gleich lebenslänglich einsperren? Vielen Dank für dieses AbGEZocke... ich weiß, wo ich bei der nächsten Wahl mein Kreuz machen muß!
So ganz nebenbei frage ich mich gerade, wie die GEZ dann bei den gut drei Milliarden Internet-Anwendern außerhalb Deutschlands ihr Schutzgeld eintreiben will.... Und warum zählen die öffentlich-rechtlichen Programme zum FreeTV? Eigentlich ist das die älteste Form des PayTV nur das man in Deutschland keinen Decoder dafür braucht.
So ganz nebenbei frage ich mich gerade, wie die GEZ dann bei den gut drei Milliarden Internet-Anwendern außerhalb Deutschlands ihr Schutzgeld eintreiben will.... Und warum zählen die öffentlich-rechtlichen Programme zum FreeTV? Eigentlich ist das die älteste Form des PayTV nur das man in Deutschland keinen Decoder dafür braucht.
Samstag, 12. April 2008
Sprechen sie deutsch?
Auf meinem Flug von München nach Düsseldorf, habe ich in einem Magazin geblättert. Die meisten Features waren nur mäßig interessant doch dann bin ich auf einen Artikel gestoßen, der mich doch ein wenig nachdenklich machte. "Do you speak german?" war die Überschrift und es ging mal wieder um die beliebten Anglizismen in der deutschen Sprache. Spontan mußte ich an meinen Großvater denken, der mich jedesmal, wenn ich ein T-Shirt mit einem fremdsprachlichen Slogan trug, fragte, ob ich überhaupt wisse, was da stehe. Nicht weil er es von mir üebrsetzt haben wollte, er konnte selbst sehr gut englisch, französisch, spanisch und italienisch, sondern um meine Aufmerksamkeit auf meine Muttersprache zu lenken. Früher fand ich das ziemlich uncool. Heute geht mir die wachsende Zahl von Anglizismen in der deutschen Sprache mächtig auf die Nerven. Aber noch schlimmer finde ich die pseudoenglischen Begriffe wie Handy (im englischen korrekt als mobile oder cell phone) oder Showmaster (richtig wäre host). Bei Bepsrechungen (Meetings) nimmt das inzwischen Ausmaße an, daß ich mich frage, warum man nicht gleich englisch spricht. Oder nehmen wir mal den rosa Riesen unter den deutschen Telefonanbietern (Telekommunikationsprovider), die deutsche Telekom. Da ist ja sogar schon der Firmenname dem (Sprach-)Rausch der Manager zum Opfer gefallen, denn der Laden heißt inzwischen T-Com. Die einzelnen Geschäftsbereiche (Divisions) hören auf T-Home, T-Mobile und T-Online. Und die Produkte, die man unters deutschspachige Volk bringen will sind dann noch einfallsreicher Call&Surf (naja anrufen und surfen hört sich ja auch etwas komisch an. Bei Mobilfunkabteilung gibt es dann so nette Dinge wie MyFaves (meine Favoriten) da man ja keine Freunde mehr hat, Relax (Entspannung) oder Max (ist das jetzt die Kurzform von Maximilian?) Und selbst Volkswagen-Konzern sorgte mit seinen englischen Begriffen für so manches Unverständnis bei seiner deutschsprachigen Kundschaft. Aber den Vogel schießt in meinen Augen die Deutsche Bahn ab, denn den Fahrkartenschalter hat der Ticket Counter bzw. der Ticketautomat abgelöst, Informationen zu verpassten Anschlüssen erhält man am Service-Point und im Snack-Point sorgt man für das leibliche Wohl. Stellt sich nur noch die Frage wann aus Gleis ein Track, der Bahnsteig zur Platform und Schnaffner zum Steward wird :-)
Sonntag, 6. April 2008
Schwedische Gardinen
Vor einigen Tagen bekam ich von einer guten Freundin eine nette Powerpoint-Präsentation geschickt. Darin ließ sich ein unbekannter Autor über einen bekannten Möbelbausatz-Vertrieb aus. Was habe ich gelacht, wie der arme Kerl unter dem Samstagsausflug zu einer dieser Fialien gelitten hat. Da ich zufällig ein paar neue Möbel brauchte, dachte ich mir, diesen Fehler mache ich nicht und gehe dort am Freitag vormittag hin. Freitag morgens 11 Uhr, irgendwo in Ludwigsburg betrete ich Filiale 225 des schwedischen Global-Players und es sollte mein Leben und meine Einstellung zu dieser Kette grundlegend verändern.
Das Bücherregal BILLY und zwei CD-Ständer BENNO waren schnell ausgesucht, jetzt ging es noch darum einen pfiffigen Tisch für meinen Multifunktionsraum (Schlafzimmer, Bibliothek und Esszimmer in einem) zu finden. Nach einer Runde im umbaubedingt reduzierten Sortiment fiel die Wahl dann auf den Bartisch BJÖRKUDDEN. Schnell die Artikelnummern, Stückzahlen, Namen etc. notiert und dann eine Etage tiefer, um dort nach Geschirr, Besteck und anderen Kleinigkeiten Ausschau zu halten. Meinen guten Geschmack in Sachen Geschirr scheinen noch andere zu teilen, jedenfalls waren anstelle der gewünschten vier nur noch zwei Teller vorhanden. Macht ja nichts, auch die Schweden sind serviceorientiert. Also schnell mal einen der gelb/blau-uniformierten Mitarbeiter fragen. Wenn denn einer dagewesen wäre. In einer Abteilung von der Größe eines halben Fußballfeldes nicht ein Mitarbeiter zu sehen. In der benachbarteilten Stoffabteilung hab ich dann einen gefunden, der sich immerhin zu der Aussage hinreißen ließ: "Da mußte doch jemand sein..." Ach nee, die USA haben im Irak ja auch gefährliche Giftgasraketen gesucht und nicht Ölvorkommen sichern wollen... Dennoch schaffe ich es, den Angestellten davon zu überzeugen, sich selbst ein Bild von der benachbarten Abteilung zu machen. Auch er findet keinen Kollegen. Noch eine Parallele zum zweiten Golfkrieg... Worum es denn ginge, wollte er dann wissen. Ich erkläre kurz, daß ich von jenem Teller gerne vier anstatt nur zwei haben möchte. Er werde nachsehen, meinte er im Weggehen. Wow, hätte ich nicht erwartet. Sollte man vielleicht doch um seine Kunden bemüht sein? Fünf Minuten später kam der nette Miarbeiter wieder und meinte, daß keine dieser Teller mehr im Lager seien, sie aber nächsten Dienstag oder Donnerstag wieder reinkommen würden. Nochmal extra herfahren und daß nur wegen zweier Teller? Umweltpolitisch absoluter Schwachsinn... Also habe ich mich eben für die zweitbeste Lösung entschieden. Noch schnell das neue Besteck in den Wagen gepackt, einen schicken schwarzen Tischläufer und die passenden Sets dazu. Und nun ab in die Lagerhalle der Möbelbausätze. Das Regal mit meinen Regalen habe ich gleich gefunden, doch wo versteckt sich der schicke Tisch? Auch das elektronische Suchsystem mit Touchscreen, kann mir nicht weiterhelfen. Also ab zum Rettungsanker der depressionsgeplagten Möbelschrauber: die Information. Doch da hat sich inzwischen eine kleine Schlage von fünf Leuten gebildet. Und wie es sich gehört, hinten angestellt. So nach zehn Minuten fällt mir dann auf, daß neben der Mitarbeiterin noch ein Mitarbeiter sitzt, der scheinbar nichts zu tun hat, also schnell mal an den Herrn gewandt. Doch ich hatte noch nicht einmal das erste Wort gesprochen, blockte er ab: "Stellen Sie sich bei meiner Kollegin an." Und das in einem Ton, der mich ernsthaft überlegen ließ den ganzen Schund ihm vor die Füße zu kippen und zu Mömax zu gehen...
Es kommt selten vor, daß mir meine Schlagfertigkeit abhanden kommt, aber da war ich wirklich perplex. Mag ja sein, daß der Umbau die Mitarbeiter des schwedischen Großpuzzlelieferanten sehr belastet, aber der Kunde sollte davon nichts abbekommen. Also wieder zurück in meine Schlage und festgestellt, daß diese inzwischen nicht nennenswert kürzer geworden ist. Also emußte ein Plan B her... ich wollte mich an einen Mitarbeiter aus der Möbelabteilung eine Etage höher wenden, daß wäre sicher schneller. Das bedeutete, daß mal eben durch ca. zwei Drittel des Ladens gegen den Strom unterwegs sein würde. Zum Glück war heute nicht Samstag... In der Möbelabteilung fand ich dann auch eine Information und die Schlage davor bestand nur aus einem Pärchen. Glückstag? Denkste... kaum war das Pärchen abgefertigt, meinte die Möbelfachverkäuferin, sie wäre gleich wieder da. Was mich zu er Äußerung veranlaßte, daß ich warten hier schon gewohnt sei. Die Zeit überbrückte ich dann mit einer kreativen Verschönerung meiner Gedächtnisstütze. Was ich nicht wissen konnte, die Dame verschwand, um ein anderes Pärchen beim Erwerb eines Sitzmöbels zu unterstützen. Dauerte wirklich nicht lange, nur etwa 15 weitere Minuten. Dann endlich durfte ich mein Anliegen loswerden, daß ich eben gerne die Bar und nicht den Tisch BJÖRKUDDEN mit der Artikel-Nummer 900.875.41 gerne erwerben würde. Sie tippt etwas in ihren Computer ein und meint, daß die Bar BJÖRKUDDEN heißen würde und nicht BJÖRN. Ohne Worte... drei Minuten später bekam ich einen Ausdruck, den ich an der Kasse bezahlen sollte und die Bar dann in der Warenausgabe bekommen würde. Also wieder runter zu meinem Wagen und ab an die Kasse. Da fiel mir ein, daß ich für mein bisheriges, silbernes BILLY-Regal noch zwei zusätzliche Fachboden erstehen wollte. Tja, ich fand im Touchscreen-System die Böden auch, allerdings nur in weiß, Birke oder Buche. Wenn's wenigstens Silberpappel gewesen wäre... Im Regal fand ich dann nur noch Buche, Glas oder weiß. Nehm' ich eben Glasböden, die sehen eher cooler aus. Aber nun zur Kasse. Dort dann das übliche Warten... So nach etwa 20 Minuten kann ich dann endlich meine 287€ loswerden. Alles ins Auto gepackt und ab zur Warenausgabe. Dort dann eine echte Überraschung: mein BJÖRKUDDEN wartet bereits auf einem Wagen auf mich. Rechne ich nur die reine Wartezeit, hat mich BJÖRKUDDEN schlappe 75 Minuten und einiges an Nerven gekostet. So schnell wird man über mich nicht mehr sagen können: Idioten Kaufen Einfach Alles!
Das Bücherregal BILLY und zwei CD-Ständer BENNO waren schnell ausgesucht, jetzt ging es noch darum einen pfiffigen Tisch für meinen Multifunktionsraum (Schlafzimmer, Bibliothek und Esszimmer in einem) zu finden. Nach einer Runde im umbaubedingt reduzierten Sortiment fiel die Wahl dann auf den Bartisch BJÖRKUDDEN. Schnell die Artikelnummern, Stückzahlen, Namen etc. notiert und dann eine Etage tiefer, um dort nach Geschirr, Besteck und anderen Kleinigkeiten Ausschau zu halten. Meinen guten Geschmack in Sachen Geschirr scheinen noch andere zu teilen, jedenfalls waren anstelle der gewünschten vier nur noch zwei Teller vorhanden. Macht ja nichts, auch die Schweden sind serviceorientiert. Also schnell mal einen der gelb/blau-uniformierten Mitarbeiter fragen. Wenn denn einer dagewesen wäre. In einer Abteilung von der Größe eines halben Fußballfeldes nicht ein Mitarbeiter zu sehen. In der benachbarteilten Stoffabteilung hab ich dann einen gefunden, der sich immerhin zu der Aussage hinreißen ließ: "Da mußte doch jemand sein..." Ach nee, die USA haben im Irak ja auch gefährliche Giftgasraketen gesucht und nicht Ölvorkommen sichern wollen... Dennoch schaffe ich es, den Angestellten davon zu überzeugen, sich selbst ein Bild von der benachbarten Abteilung zu machen. Auch er findet keinen Kollegen. Noch eine Parallele zum zweiten Golfkrieg... Worum es denn ginge, wollte er dann wissen. Ich erkläre kurz, daß ich von jenem Teller gerne vier anstatt nur zwei haben möchte. Er werde nachsehen, meinte er im Weggehen. Wow, hätte ich nicht erwartet. Sollte man vielleicht doch um seine Kunden bemüht sein? Fünf Minuten später kam der nette Miarbeiter wieder und meinte, daß keine dieser Teller mehr im Lager seien, sie aber nächsten Dienstag oder Donnerstag wieder reinkommen würden. Nochmal extra herfahren und daß nur wegen zweier Teller? Umweltpolitisch absoluter Schwachsinn... Also habe ich mich eben für die zweitbeste Lösung entschieden. Noch schnell das neue Besteck in den Wagen gepackt, einen schicken schwarzen Tischläufer und die passenden Sets dazu. Und nun ab in die Lagerhalle der Möbelbausätze. Das Regal mit meinen Regalen habe ich gleich gefunden, doch wo versteckt sich der schicke Tisch? Auch das elektronische Suchsystem mit Touchscreen, kann mir nicht weiterhelfen. Also ab zum Rettungsanker der depressionsgeplagten Möbelschrauber: die Information. Doch da hat sich inzwischen eine kleine Schlage von fünf Leuten gebildet. Und wie es sich gehört, hinten angestellt. So nach zehn Minuten fällt mir dann auf, daß neben der Mitarbeiterin noch ein Mitarbeiter sitzt, der scheinbar nichts zu tun hat, also schnell mal an den Herrn gewandt. Doch ich hatte noch nicht einmal das erste Wort gesprochen, blockte er ab: "Stellen Sie sich bei meiner Kollegin an." Und das in einem Ton, der mich ernsthaft überlegen ließ den ganzen Schund ihm vor die Füße zu kippen und zu Mömax zu gehen...
Es kommt selten vor, daß mir meine Schlagfertigkeit abhanden kommt, aber da war ich wirklich perplex. Mag ja sein, daß der Umbau die Mitarbeiter des schwedischen Großpuzzlelieferanten sehr belastet, aber der Kunde sollte davon nichts abbekommen. Also wieder zurück in meine Schlage und festgestellt, daß diese inzwischen nicht nennenswert kürzer geworden ist. Also emußte ein Plan B her... ich wollte mich an einen Mitarbeiter aus der Möbelabteilung eine Etage höher wenden, daß wäre sicher schneller. Das bedeutete, daß mal eben durch ca. zwei Drittel des Ladens gegen den Strom unterwegs sein würde. Zum Glück war heute nicht Samstag... In der Möbelabteilung fand ich dann auch eine Information und die Schlage davor bestand nur aus einem Pärchen. Glückstag? Denkste... kaum war das Pärchen abgefertigt, meinte die Möbelfachverkäuferin, sie wäre gleich wieder da. Was mich zu er Äußerung veranlaßte, daß ich warten hier schon gewohnt sei. Die Zeit überbrückte ich dann mit einer kreativen Verschönerung meiner Gedächtnisstütze. Was ich nicht wissen konnte, die Dame verschwand, um ein anderes Pärchen beim Erwerb eines Sitzmöbels zu unterstützen. Dauerte wirklich nicht lange, nur etwa 15 weitere Minuten. Dann endlich durfte ich mein Anliegen loswerden, daß ich eben gerne die Bar und nicht den Tisch BJÖRKUDDEN mit der Artikel-Nummer 900.875.41 gerne erwerben würde. Sie tippt etwas in ihren Computer ein und meint, daß die Bar BJÖRKUDDEN heißen würde und nicht BJÖRN. Ohne Worte... drei Minuten später bekam ich einen Ausdruck, den ich an der Kasse bezahlen sollte und die Bar dann in der Warenausgabe bekommen würde. Also wieder runter zu meinem Wagen und ab an die Kasse. Da fiel mir ein, daß ich für mein bisheriges, silbernes BILLY-Regal noch zwei zusätzliche Fachboden erstehen wollte. Tja, ich fand im Touchscreen-System die Böden auch, allerdings nur in weiß, Birke oder Buche. Wenn's wenigstens Silberpappel gewesen wäre... Im Regal fand ich dann nur noch Buche, Glas oder weiß. Nehm' ich eben Glasböden, die sehen eher cooler aus. Aber nun zur Kasse. Dort dann das übliche Warten... So nach etwa 20 Minuten kann ich dann endlich meine 287€ loswerden. Alles ins Auto gepackt und ab zur Warenausgabe. Dort dann eine echte Überraschung: mein BJÖRKUDDEN wartet bereits auf einem Wagen auf mich. Rechne ich nur die reine Wartezeit, hat mich BJÖRKUDDEN schlappe 75 Minuten und einiges an Nerven gekostet. So schnell wird man über mich nicht mehr sagen können: Idioten Kaufen Einfach Alles!
Mittwoch, 2. April 2008
Der Winterschlaf ist vorbei
So, eigentlich dachte ich nach Abschluß des Projekts in Asien, daß dieser Blog erstmal auch auf Eis liegen wird. Tja, falsch gedacht, es gab einige Leser dieses Blogs, die sehnsüchstigst auf eine Fortsetzung warten. Also hat die kreative Pause ein Ende.
Wie ich schon sagte, ist das Asien-Projekt offiziell seit meiner Rückkehr aus Malaysia für mich zu Ende. Dachte ich zumindest. Aber wie so oft kommt es anders als man denkt. So sitze ich vor zwei Wochen nichts böses ahnend bei meinem Kunden und grüble über der schweren Entscheidung, was ich denn beim Mittag in der Kantine zu mir nehmen könnte, als mein Firmenhandy anhand des Klingeltons mir verrät, daß es den Anrufer nicht kennt. Von der angezeigten Nummer ist es eine Kollegin aus Ratingen. Also mal rangegangen. Nach den üblichen Höflichkeiten traf mich die eigentliche Frage dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ob ich was zum Verbleib der fehlenden Abnahmeprotokolle aus Malaysia sagen könnte. Kurz nachgedacht... Hmm, ich war am Standort in Shah Alam und habe alle 31 Protokolle wie üblich im Original an einen bestimmten Kollegen in Ratingen geschickt. "Ja, um welchen Standort geht's denn? In Malaysia gibt's zwei davon." fragte ich dann zurück. Ich weiß, ist unhöflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, aber da seit meiner Rückkehr aus Malaysia fast 6 Monate vergangen waren, mußte ich auch erst mal Zeit für mein lahmes Gedächtnis schinden. "Wie, zwei Standorte? Keine Ahnung, ich weiß nix von zwei Standorten. Muß ich klären." Treffer und versenkt. Ist doch schön, wenn man sich auf manche Dinge einfach verlassen kann. Eine Stunde später ruft die selbe Kollegin noch mal an: "Es geht um TPG" (auch bekannt als Telok Panglima Garang). Bingo, ich bin aus dem Schneider, daß war die Baustelle des Kollegen. "Frag mal den Kollegen der vor Ort war, ich weiß ja nicht was der da so en détail gemacht hat." Und es kehrte wieder Ruhe ein. Vorerst...
Zwei Tage später fiel mir dann eine Mail eines Kollegen auf, der sich mit einem CC an die halbe Projekt-Prominenz nach dem Grund einer netzwerktechnischen Unerreichbarkeit eines Druckers erkundigte. Ein kurzer Crash-Kurs für den geneigten Laien... Wenn ein Netzwerkdrucker physikalisch aus welchem Grund auch immer nicht existiert, dann läuft ein Ping (so eine Art Anfrage nach einem netzwerktechnischen Lebenszeichen) ins Nirvana. Windoof meldet dann Zielhost nicht erreichbar. Logisch, ist wie wenn man einen Brief an eine der Post unbekannte Adresse schickt, der kommt auch zurück. Jetzt hatte ich ein Problem. Doch im Gegensatz zur SPD hab ich die Wahrheit bevorzugt. Tja, da ich während des Projekt mit meiner Direktheit so manchen Kollegen gegen mich aufgebracht hatte, versuchte ich es diesmal mit einer modifizierten Strategie...
Hallo zusammen,
ist ja echt lustig einen Alzheimer Patienten zu fragen, was vor knapp 6 Monaten in Shah Alam gewesen sein soll :)
Der HP Color LaserJet 3800N (auch bekannt als xxxxxxxP-00001) wurde aus mir nicht mitgeteilten Gründen bis zu meinem Abflug aus Malaysia am 5. November 2007 NICHT geliefert, deshalb konnte der Drucker auch nicht ausgerollt und in einem Acceptance-Protokoll erfasst werden. Ob dieser Drucker jemals geliefert und/oder installiert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach Aussage des Teilprojektleiters sollte der Drucker zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert und installiert werden. Der xxxxxxxP-00011 ist kein HP CLJ 3800N sondern ein HP LJ 4250DTN (zumindest war er das während des Rollouts).
Und da bis heute sich keiner beschwert hat und ich sogar eine Einladung um abschließenden Event in Neuss erhalten habe, bin ich wohl niemandem auf den Schlips getreten. Shit, wenn das raus kommt, dann ist mein Ruf im Eimer...
Wie ich schon sagte, ist das Asien-Projekt offiziell seit meiner Rückkehr aus Malaysia für mich zu Ende. Dachte ich zumindest. Aber wie so oft kommt es anders als man denkt. So sitze ich vor zwei Wochen nichts böses ahnend bei meinem Kunden und grüble über der schweren Entscheidung, was ich denn beim Mittag in der Kantine zu mir nehmen könnte, als mein Firmenhandy anhand des Klingeltons mir verrät, daß es den Anrufer nicht kennt. Von der angezeigten Nummer ist es eine Kollegin aus Ratingen. Also mal rangegangen. Nach den üblichen Höflichkeiten traf mich die eigentliche Frage dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ob ich was zum Verbleib der fehlenden Abnahmeprotokolle aus Malaysia sagen könnte. Kurz nachgedacht... Hmm, ich war am Standort in Shah Alam und habe alle 31 Protokolle wie üblich im Original an einen bestimmten Kollegen in Ratingen geschickt. "Ja, um welchen Standort geht's denn? In Malaysia gibt's zwei davon." fragte ich dann zurück. Ich weiß, ist unhöflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, aber da seit meiner Rückkehr aus Malaysia fast 6 Monate vergangen waren, mußte ich auch erst mal Zeit für mein lahmes Gedächtnis schinden. "Wie, zwei Standorte? Keine Ahnung, ich weiß nix von zwei Standorten. Muß ich klären." Treffer und versenkt. Ist doch schön, wenn man sich auf manche Dinge einfach verlassen kann. Eine Stunde später ruft die selbe Kollegin noch mal an: "Es geht um TPG" (auch bekannt als Telok Panglima Garang). Bingo, ich bin aus dem Schneider, daß war die Baustelle des Kollegen. "Frag mal den Kollegen der vor Ort war, ich weiß ja nicht was der da so en détail gemacht hat." Und es kehrte wieder Ruhe ein. Vorerst...
Zwei Tage später fiel mir dann eine Mail eines Kollegen auf, der sich mit einem CC an die halbe Projekt-Prominenz nach dem Grund einer netzwerktechnischen Unerreichbarkeit eines Druckers erkundigte. Ein kurzer Crash-Kurs für den geneigten Laien... Wenn ein Netzwerkdrucker physikalisch aus welchem Grund auch immer nicht existiert, dann läuft ein Ping (so eine Art Anfrage nach einem netzwerktechnischen Lebenszeichen) ins Nirvana. Windoof meldet dann Zielhost nicht erreichbar. Logisch, ist wie wenn man einen Brief an eine der Post unbekannte Adresse schickt, der kommt auch zurück. Jetzt hatte ich ein Problem. Doch im Gegensatz zur SPD hab ich die Wahrheit bevorzugt. Tja, da ich während des Projekt mit meiner Direktheit so manchen Kollegen gegen mich aufgebracht hatte, versuchte ich es diesmal mit einer modifizierten Strategie...
Hallo zusammen,
ist ja echt lustig einen Alzheimer Patienten zu fragen, was vor knapp 6 Monaten in Shah Alam gewesen sein soll :)
Der HP Color LaserJet 3800N (auch bekannt als xxxxxxxP-00001) wurde aus mir nicht mitgeteilten Gründen bis zu meinem Abflug aus Malaysia am 5. November 2007 NICHT geliefert, deshalb konnte der Drucker auch nicht ausgerollt und in einem Acceptance-Protokoll erfasst werden. Ob dieser Drucker jemals geliefert und/oder installiert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach Aussage des Teilprojektleiters sollte der Drucker zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert und installiert werden. Der xxxxxxxP-00011 ist kein HP CLJ 3800N sondern ein HP LJ 4250DTN (zumindest war er das während des Rollouts).
Und da bis heute sich keiner beschwert hat und ich sogar eine Einladung um abschließenden Event in Neuss erhalten habe, bin ich wohl niemandem auf den Schlips getreten. Shit, wenn das raus kommt, dann ist mein Ruf im Eimer...
Samstag, 29. März 2008
S-Shopping
Ich weiß nicht, ob ich's schon mal erwähnt habe, aber ich habe ein altes Hobby für mich wiederentdeckt: die Fotografie. Wer's nicht glauben mag, kann sich ja mal unter http://www.flickr.com/photos/robsen/ selbst umschauen. Da findet sich eine kleine Auswahl der Bilder, die ich so seit 2006 gemacht habe.
Für heute hatte ich mir vorgenommen, noch ein paar Bilder zum Thema Architektur und Nachtaufnahmen zu machen. Mit Kamera und Stativ bewaffnet galt mein erster Versuch einer HDR-Aufnahme des Millenium-Hotels und des SI-Centrums in Stuttgart-Möhringen. Um es kurz zu machen, da habe ich wohl noch etwas Übungsbedarf. So dachte ich mir, ich nehme mir mal Stuttgarts Einkaufsmeile, die Königstrasse, vor. Inzwischen war kurz vor 22 Uhr, bis ich dort wäre, sollte eigentlich nichts mehr los sein, machen die Geschäfte dort meines Wissens bereits um 20 Uhr Feierabend. Als ich dann am MediaMarkt an der Klett-Passage vorbeikam, wunderte ich mich doch ein wenig, daß da noch jede Menge Kundschaft rein und raus ging. Kaum war ich um die Ecke rum in die Königstrasse eingebogen, beglückte der Stand der neuen 107,7 die Passanten mit einem Gewinnspiel, bei dem als Hauptpreis ein 1er BMW winkte. Sehr seltsam, um diese Uhrzeit... auch so war da noch die Hölle los. Nahezu jedes Geschäft hatte noch geöffnet. Und die zahllosen Leute machten dann einen einsamen Schuß der Königstrasse bei Nacht zunichte.
So ließ ich mich von der Menge treiben und kam so zum Schloßplatz. Dort fand ich dann doch noch ein paar Motive zum austoben wie das Alte und das Neue Schloß, die beiden Brunnen auf dem Schloßplatz sowie den Brunnen vor dem Neuen Schloß. Man muß eben nur flexibel sein :)
Für heute hatte ich mir vorgenommen, noch ein paar Bilder zum Thema Architektur und Nachtaufnahmen zu machen. Mit Kamera und Stativ bewaffnet galt mein erster Versuch einer HDR-Aufnahme des Millenium-Hotels und des SI-Centrums in Stuttgart-Möhringen. Um es kurz zu machen, da habe ich wohl noch etwas Übungsbedarf. So dachte ich mir, ich nehme mir mal Stuttgarts Einkaufsmeile, die Königstrasse, vor. Inzwischen war kurz vor 22 Uhr, bis ich dort wäre, sollte eigentlich nichts mehr los sein, machen die Geschäfte dort meines Wissens bereits um 20 Uhr Feierabend. Als ich dann am MediaMarkt an der Klett-Passage vorbeikam, wunderte ich mich doch ein wenig, daß da noch jede Menge Kundschaft rein und raus ging. Kaum war ich um die Ecke rum in die Königstrasse eingebogen, beglückte der Stand der neuen 107,7 die Passanten mit einem Gewinnspiel, bei dem als Hauptpreis ein 1er BMW winkte. Sehr seltsam, um diese Uhrzeit... auch so war da noch die Hölle los. Nahezu jedes Geschäft hatte noch geöffnet. Und die zahllosen Leute machten dann einen einsamen Schuß der Königstrasse bei Nacht zunichte.
So ließ ich mich von der Menge treiben und kam so zum Schloßplatz. Dort fand ich dann doch noch ein paar Motive zum austoben wie das Alte und das Neue Schloß, die beiden Brunnen auf dem Schloßplatz sowie den Brunnen vor dem Neuen Schloß. Man muß eben nur flexibel sein :)

Samstag, 8. März 2008
Neues von KLM
Wie ich ja schon in einem Eintrag vom 26. April 2007 vermerkt habe, gibt es Airlines, für die ist der Passagier eher ein notwendiges Übel als der Grund der Tätigkeit. Und mich mit den Holländern inzwischen nur schlechte Erfahrungen verbinden (mal abgesehen von dem freundlichen Ansinnen eines niederländischen Leidensgenossen an Bord der KLM-Maschine von Frankfurt nach Amsterdam, mir die niederländischen Durchsagen auf Englisch zu übersetzen, daß ich mit dem Hinweis auf die gewisse linguistische Similiarität ablehnte), habe ich auch nicht mehr allzu viel erwartet, als mein Koffer nicht wie erwartet in Frankfurt auf dem Band lag. Die sofortige Reklamation erbrachte dann den Hinweis, daß mein Koffer in Amsterdam geblieben wäre. Und er mir innerhalb von 24 Stunden geliefert werden würde. Naja, die 24 Stunden wurden fast 4 Tage und was geliefert wurde, erinnerte nur entfernt an den Trolley, den ich in Beijing gegen eine nicht unerhebliche Nachzahlung für das leichte Übergewicht eingecheckt hatte. Da ich aber von KLM nichts hatte als den Schnipsel einer Bordkarte und eine Bearbeitungsnummer, habe ich das Reisebüro angeschrieben mit der Bitte, doch meine Beschwerde an Keiner Lacht Mehr weiterzuleiten. Gute sechs Monate später bekomme ich einen Anruf vom Reisebüro, in dem mir mitgeteilt wird, daß die Kollegin, die ich mit der Weiterleitung der Beschwerde beauftragt hätte, daß Unternehmen verlassen hätte und man nun auf meine Beschwerde gestoßen sei. Ob diese denn noch aktuell wäre. Sicher war die noch aktuell, denn das fehlende BOSE SoundDock hat mir bisher niemand ersetzt, ebensowenig die fehlende schmutzige Wäsche und den beschädigten Koffer. Also wurde meine Beschwerde nun doch noch weitergeleitet. Einige Tage später kam dannn ein Anruf vom Reisebüro, man hätte eine Reaktion von KLM erhalten, ob sie mir diese zufaxen könnten. Schnell die Faxnummer durchgegeben und dann nach Feierabend schnell in die Geschäftsstelle, um das Fax zu lesen.
Geil, auf zwei Seiten voller leerer Phrasen und Schuldzuweisungen auf irgendwelche externen Dienstleister ließ sich Kiffer Lachen Mehr zu der Aussage herab, daß sich für eventuelle Unannehmlichkeiten entschuldigen würden. Mehr nicht? Und was ist mit dem Sounddock, immerhin schlappe 300€ teuer, dem Koffer und den Klamotten? So nicht, liebe Tulpenzüchter. Also flugs einen knappen Dreizeiler verfasst, daß ich das Schreiben erhalten habe, aber die lächerliche Entschuldigung keinesfalls akzeptieren könne, da mir ein nicht unerheblicher Schaden entstanden ist durch die Nutzung von KLM. Eine Woche später liegt dann wieder ein Schreiben von meinen holländischen Freunden im Briefkasten... Man könne weder unter meinem Namen noch unter der angegeben Adresse eine entsprechende Vorgangsnummer finden. Netter Versuch, ihr Schwachmaten. Aus sieben Jahren Projekterfahrung weiß ich, daß es immer gut ist alles aufzuheben. Also wieder 70 Cent in einen Brief zum Customer Care KLM / NorthWestAirlines geschickt, mit der Vorgangsnummer, die ich in Frankfurt bekommen hatte. Nun herrscht seit drei Wochen Schweigen. Ihr wollt das aussitzen? Kein Thema, ich geb euch noch zwei Wochen und dann wird die Sache eben vor Gericht ausgetragen. Bis dahin könnt ihr ja euren Piloten mal erklären wie man nach Hyderabad fliegt... Ich genieße künftig meine Privilegien als Frequent Traveller bei der Star Alliance.
Geil, auf zwei Seiten voller leerer Phrasen und Schuldzuweisungen auf irgendwelche externen Dienstleister ließ sich Kiffer Lachen Mehr zu der Aussage herab, daß sich für eventuelle Unannehmlichkeiten entschuldigen würden. Mehr nicht? Und was ist mit dem Sounddock, immerhin schlappe 300€ teuer, dem Koffer und den Klamotten? So nicht, liebe Tulpenzüchter. Also flugs einen knappen Dreizeiler verfasst, daß ich das Schreiben erhalten habe, aber die lächerliche Entschuldigung keinesfalls akzeptieren könne, da mir ein nicht unerheblicher Schaden entstanden ist durch die Nutzung von KLM. Eine Woche später liegt dann wieder ein Schreiben von meinen holländischen Freunden im Briefkasten... Man könne weder unter meinem Namen noch unter der angegeben Adresse eine entsprechende Vorgangsnummer finden. Netter Versuch, ihr Schwachmaten. Aus sieben Jahren Projekterfahrung weiß ich, daß es immer gut ist alles aufzuheben. Also wieder 70 Cent in einen Brief zum Customer Care KLM / NorthWestAirlines geschickt, mit der Vorgangsnummer, die ich in Frankfurt bekommen hatte. Nun herrscht seit drei Wochen Schweigen. Ihr wollt das aussitzen? Kein Thema, ich geb euch noch zwei Wochen und dann wird die Sache eben vor Gericht ausgetragen. Bis dahin könnt ihr ja euren Piloten mal erklären wie man nach Hyderabad fliegt... Ich genieße künftig meine Privilegien als Frequent Traveller bei der Star Alliance.
Sonntag, 3. Februar 2008
Verkehr, Verkehr, Verkehr
Erinnert sich jemand eigentlich an Passo oder so ähnlich? Dieses Verkehrssystem, für das entlang deutscher Autobahnen an Brücken beispielsweise diese Erfassungsgeräte montiert wurden? Hat sich nie irgendwie großartig durchgesetzt. Und meiner Meinung nach nutzen es auch nicht die Radiosender bei ihren Verkehrsmeldungen. Oder wie kann man sonst erklären, daß im Radio Staus gemeldet werden, die nicht (mehr) existieren aber man dafür plötzlich woanders im Stau steht? Ging mir vor zwei Wochen so auf der Rückfahrt von Österreich. Da fiel wieder ein, was ich in Shanghai und Peking gesehen habe. Verkehrschilder mit integrierter Stauanzeige. Wahrscheinlich wie der Transrapid eine deutsche Erfindung die in den Grabenkriegen der Politik und ihrer Lobbisten untergegangen ist. naja, ich hab eben wieder vergessen, daß Politik nicht zum Wohl der Bevölkerung ist, sondern zum Wohle derer die sich daran bereichern wollen. Aber das lenkt ja nur ab. Wie gesagt, in Shanghai waren auf den Elevated Rings überall Richtungsschilder deren Pfeile je nach Verkehrsaufkommen grün, gelb oder rot waren. Auch an den Auffahrten zu den Ringautobahnen gab es entsprechende Hinweise. Ok, ich könnte die Schriftzeichen zwar nicht lesen, aber wenn die Schrift gelb anstatt des üblichen grün war, dann konnte ich mir schon denken, daß da deutlich mehr Verkehr war als sonst. Und eine rote Schrift war dann auch für mich schon selbstredend. Aber das dürfte in Deutschland nicht machbar sein, denn die Lobbyisten vom öffentlich-rechtlichen Radio über die privaten Amok laufen, der Staat würde jammern, was an Kosten auf ihn zukommt, die man dann nur über noch höhere Steuern ansatzweise auffangen könne etc. So wie man den Transrapid in Deutschland bis zur Unbezahlbarkeit diskutiert hatte. Aber sich dann aufregen, daß Thyssen-Krupp und Siemens das Know-How nach China verscherbeln. Wobei ich mich frage, was man da noch verkaufen will? In Shanghai existiert bereits eine Transrapid-Strecke im Regelbetrieb. Und die wollen bestimmt keine verkehrsrot lackierten Züge...
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