Sonntag, 17. Dezember 2006

Neue Abenteuer

Inzwischen sind Chris und ich 3 Wochen in Shanghai und haben uns wohl einigermaßen akklimatisiert. Inzwischen ist es für mich keine Herausforderung die Caoxi Road in der Hauptverkehrszeit am Zebrastreifen zu überqueren. Selbst das Hupen der Taxifahrer stört dabei kein bißchen, virtuos werden die Lücken im Verskehrsstrom genutzt. Also höchste Zeit für neue Herausforderungen: eine Taxifahrt nach jinshan. Chris ist auf dem Gebit inzwischen ein alter Hase und lotst die teilweise hilflosen Taxifahrer auf den letzten Kilometern von der Mautstelle bis zum Hotel. Also stelle ich mich vor meinem Hotel (das New World Mayfair, absolut zu empfehlen) in die Taxi Queue. Der freundliche Hotelangestellte schaut kurz überrascht, als ich ihm das Ziel meiner geplanten Reise sage. Nach einiger Zeit pickt er mir ein Taxi aus dem Verkehr und erklärt dem Fahrer das Ziel der Reise. Chris war so freundlich mir eine Take me home card seines Hotel zu geben, die der Fahrer auch auf den ersten 10 Kilometern immer wieder fasziniert studierte. Dummerweise konnte ich dem Shanghaier Dialekt des Fahrers soviel anfangen wie der mit meinem Schwäbisch. Aus früheren Fahrten weiß ich, daß der schnellste Weg über die A8 aus der Stadt und dann auf die A4 Richtung Jinshan führt. Und mir scheint als würde der Fahrer das auch wissen. Nach einigen Kilometern auf der A4 passieren wir auch ein Schild auf dem steht: Jinshan 53 km. Ich lehne mich entspannt zurück, kann ja nichts mehr schief gehen. Gerade am Wegdösen realisiere ich, daß das Taxi langsamer wird. Wird die Mautstation sein, kein Grund wachzuwerden. Komisch nur, daß das Taxi nicht stehen bleibt. Tja, der Fahrer erzählt mir was auf chinesisch und ich bin plötzlich hellwach: wir sind nicht mehr auf der Autobahn, daß wird sicher lustig. Anfangs fährt der Kollege ja auch noch recht zielstrebig, aber nach ca. 20 weiteren Kilometern, versucht er während der Fahrt einen Motorradfahrer nach dem Weg zu fragen. Dumm nur, daß der ihnvollkommen ignoriert. Nach einer weiteren Stunde Fahrt und 10 weiteren Anfragen bei Passanten oder anderen Verkehrsteilnehmern kommt ein vertrautes Zeichen in Sicht: Jinshan Industrial Zone. Hurra, ich werde doch noch ankommen. Am Ende des Autobahnzubringers verliert er dann wieder die Orientierung und fragt einen Fußgänger, der ihn zwei Kreuzung weiter lotst. Dort hilft dann ein Rollerfahrer bis zur übernächsten Kreuzung. Dort biegt er dann völlig verkehrt ab. Frägt nochmals einen Fußgänger und folgt dessen Anweisungen bis zur nächsten Kreuzung. Inzwischen sind wir relativ nahe am Hotel und die Gegend kommt mir wieder bekannter vor. Mangels Sprachkenntnissen deute ich dem Fahrer mittels Handzeichen an, links abzubiegen, dann rechts zu bleiben, an der nächsten Kreuzung rechts abzubiegen und dann kommen schon die leuchtend grünen Lettern des Hotels in Sicht und der Fahrer übernimmt wieder. 234 RMB hat mich die Landstraßen-Rundreise gekostet und mir eines deutlich vor Augen geführt: GPS-Navigation gehört in jedes Auto...

2 Kommentare:

Chris hat gesagt…

hmmmm, klingt wie eine normale Reise von jinshan nach Shanghai. Interessan. dann haste sogar noch ca 30RMB (3€) gespart für die Maut. Ich lieg auch jedesmal so bei 250RMB ...mit Autobahn. Ja, GPS für die Chinesen wäre echt klasse. Nur bräuchten die dann ca. 1.000.000 Europäer, für jedes Taxi einen, der das Ding bedient. Denn ich bezweifel das die es in Ihrer langen Lebenszeit schaffen, das DIng auch nur alleine anzuschalten. Ichhabe schon Taxis mit GPS Funktion gesehen....aber ich glaube der Fahrer wusste nichtmal das man damit noch was anderes machen kann ausser lustig herumzupiepsen und sich einen Kompass anzuzeigen

Robby hat gesagt…

Die Frage hat sich mir auch schon mehr als einmal gestellt, warum die Jungs eigentlich keine Navigation im Auto haben... Egal, inzwischen bin ich recht fit, wenn's drum geht nach Jinshan zu kommen und auch der Rückweg stellt für mich keine große Hürde mehr dar. Noch geiler ist aber die Begründung warum manche Taxis an manchen Tagen die Fahrt in die City von Shanghai verweigen... Je nach Endziffer des Kennzeichens dürfen sie nämlich nur Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag bzw. Dienstag, Donnerstag und Samstag in die Stadt fahren...