Dienstag, 18. Dezember 2007

Entwicklungsland Deutschland?

Heute morgen bin ich auf dem Weg ins Büro ziemlich ins Grübeln gekommen. Ich hatte meinen Wagen an der Straße geparkt und ging die gut 300m an der Straße lang. Da fiel mir ein blauer Opel Zafira auf, auf dessen Stoßstange in gelben Lettern "Ich bin ein ERDGASAUTO" prangte. Aber nicht die Art des Antriebs brachte mich ins Grübeln, sondern die erschreckende Erkenntnis, daß in Malaysia weit mehr gasbetriebene Autos unterwegs sind als in Deutschland. Ok, Malaysia ist kein Entwicklungsland, aber sind die Deutschen nicht immer so stolz auf ihr Know-How, ihren Automobilbau und ihre Vorreiterrolle in Europa, wenn's um Umwelt- und Klimaschutz geht? Wenn ich mich recht entsinne, habe ich bisher keine 10 gasbetriebenen Taxis in Stuttgart gesehen. In Kuala Lumpur bin ich dagegen in min. 30 verschiedenen Taxis unterwegs gewesen und alle waren gasbetrieben. Ich hatte mich nämlich immer gewundert, warum meine Taxifahrer immer mit leerem Tank unterwegs waren und trotzdem Tankstellen ignorierten. Eines Abends war es dann soweit, einer mußte endlich mal tanken. Doch er fuhr nicht an die normalen Zapfsäulen der Petronas, sondern an eine, an der auch schon andere Taxis standen. Auf der Zapfsäule stand nur NGV, was auch auf den Taxis meist auf der Motorhaube klebte. Neugierig geworden, fragte ich meinen Taxifahrer dann Löcher in den Bauch und erfuhr, daß die bis auf wenige Ausnahmen fast alle Taxis mit Gas angetrieben werden. Sei einfach billiger meinte mein Fahrer. Wobei ich den malaysischen Preis für Super 95 Oktan auch gern in Deutschland hätte... umgerechnet etwa 45 Cent. Ach nee, ich fahr ja einen Diesel...

Mittwoch, 21. November 2007

Servicewüste Deutschland

Ok, ich gebe zu, ich bin von Asien ziemlich verwöhnt. Da haben McDonald's oder PizzaHut einen Lieferservice. Und in größeren Städten wie Hong Kong, Shanghai, Beijing, Taipei, Jakarta oder Kuala Lumpur hat das goldene M sogar Filialen, die 24 Stunden geöffnet haben. Und nun bin ich wieder im Ländle und muß feststellen, daß es hier gar nicht so kundenfreundlich zugeht. Lieferservice bieten hier andere, aber wehe man bestellt 30 Minuten vor Feierabend über's Internet, dann kann man schon mal leer ausgehen. 24 Stunden Service bei McD? Gibt es, an einem Autohof bei Bad Kleinkirchheim oder an einer Autobahnraststätte vielleicht. Aber in Stuttgart? Fehlanzeige.

Freitag, 16. November 2007

Moderne Technik

Ich bin ein absoluter Freund des digitalen Zeitalters. Mein deutsches Mobiltelefon erwies mir auf meinen Reisen durch Asien stets gute Dienste. Ok, die Roaminggebühren können einen in den ruin stürzen, aber das ist was anderes. Mein Notebook fand auch überall problemlos Anschluß. Und selbst mit der ec-Karte gab's fast überall Geld. Allerdings gab's am 1. November kein Geld an den Automaten der Maybank und der CIMB Bank, sondern nur eine Fehlermeldung. Zurück in Deutschland wollte ich mir dann am 7. 11. einen Fernseher kaufen, damit ich meine DVDs nicht immer am PC anschauen muß. Also ab zu Europas größtem Elektrofachmarkt, was passendes ausgesucht und ab zur Kasse. Dort ein Schock, Zahlung nicht möglich. Seltsam, daß Girokonto wies doch einen vierstelligen Betrag im Haben aus. Also ab zur nächsten Filiale meiner Bank. Dort gab's nach 20 Min. Recherche dann die Ernüchterung. Die Maybank und die CIMB Bank haben meine drei erfolglosen Versuche Geld abzuheben gebucht. Und diese drei Buchungen stehen als Vormerkung bei meiner Bank. Also sofort Beschwerde eingereicht. Dann begann das große Warten. Über eine Woche später gibt meine Bank mein Geld mir wieder frei. Und die Moral von der Geschichte? Ohne den erfolglosen Kaufversuch wäre die Sache wohl mir wohl nicht aufgefallen und ich dürfte zusehen, wie ich die fast 900€ zurück bekomme hätte.

Montag, 5. November 2007

Überraschung

Nachdem ich ja inzwischen zum Kreis der Frequent Traveller bei Lufthansa gehöre (jawohl, mehr als 35.000 Meilen in einem Jahr mit der Star Alliance geflogen), habe ich auch etwas mehr Erfahrung mit den europäischen Zöllnern. Ich will den Damen und Herren ja nicht zu nahe treten, aber manchmal kommt man sich schon ein wenig verarscht vor. Gut, ich geb's zu, ich ärgere mich immer noch über die Aktion des holländischen Zollbeamten meinen Single Malt beschlagnahmen zu wollen, da es angeblich eine gefährliche Flüssigkeit sei. Nun mag das für nur Kiffen gewohnte Holländer zutreffen, aber ich empfand das jetzt weniger gefährlich. Als ich dann endlich in Frankfurt mein Gepäck in Empfang genommen hatte, machte ich mich mit einer Stange Zigaretten und einer Flasche Gin in der versiegelten transparenten Plastiktüte mit dem von außen gut sichtbaren Kassenbon, meinem Rucksack. meinem Koffer, meiner Laptoptasche und der umgehängten Kameratasche auf den Weg zum Zoll. "Guten Morgen, Zollkontrolle. Würden Sie bitte mal ihren Koffer öffnen?" klang es plötzlich in meinen iPod-beschallten Ohren. Irgendwie scheint mein in Frischhaltefolie gewickelter Koffer seeeeeeeeeeeeeehr verdächtig zu sein. Der Zollbeamte wußte ja nichts von meinen Erfahrungen mit Europa schlechtester Airline aus den Niederlanden. Also schnell mit einem zur Verfügung gestellten Messer das Kofferkondom entfernt und rein in die Schmutzwäsche. Die angebrochene Flasche Absolut Vodka schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, die im Koffer befindliche 160GB Festplatte und der 8-Port Switch von D-Link umso mehr. Ob ich diese Waren in Deutschland oder im Ausland gekauft hätte, will er wissen. Ich meinte darauf nur, daß mein Arbeitgeber diese Artikel gekauft hätte und ich nicht wüßte, woher unser zentraler Einkauf die Ware bezogen hätte. Das hat den Zollbeamten wohl zufrieden gestellt und ich durfte meinen Koffer wieder schließen. Bin ich froh, das ich die ganzen Kassenbelege in der Laptoptasche hatte...

Sonntag, 4. November 2007

Hektik pur...

Am 4. November war mein vorerst letzter Tag in Asien. Tja, irgendwann geht jeder Traum zu Ende. 21:45 Uhr ging mein Flug mit Singapore Airlines über Singapur nach Frankfurt. Mit 20 Minuten Verspätung startet die Boeing 777. In der Luft werfe ich dann noch mal einen Blick auf meinen Reiseplan und stelle fest, daß ich in Singapur gerade mal 10 Minuten zum umsteigen habe. Zwar kenne ich den Flughafen Changi inzwischen ziemlich gut, aber das wäre selbst für den Schipool-geprüfen Asia-Chris zu einer unlösbaren Aufgabe geworden. Also die nächste Flugbegleiterin auf das Problem hingewiesen. Sie würde sich gleich nochmal bei mir melden. Einige Minuten später kam dann die Chef-Stewardess und meinte, daß ich meinen Anschlußflug auf jeden Fall erreichen würde, es wären noch mehr Passagiere an Bord, die auf diesen Anschluß gebucht wären und die Maschine würde auf jeden Fall warten. So ganz hab ich ihr aber nicht getraut. Bei der Landung in Changi hatten wir dann 30 Minuten Verspätung und ich sah meinen Flieger innerlich schon an der Startbahn stehen. Die Überraschung kam dann am Gate, eine Angestellte von Singapore Airlines sammelte die Passagiere für Flug SQ25 von Singapur über Frankfurt nach New York und verwies sie dann an das Abfluggate. Tja, somit war's nichts mit meiner geplanten Einkaufstour, allerdings mußte ich dann doch noch schnell meinen Bestand an Bombay Sapphire wieder auffüllen. Was dann dazu führte, daß ich beinahe einen mit Kleingeld zahlenden Japaner vor mir an der Kasse am liebsten mit seiner Stange Zigaretten in den Boden gedroschen hätte. Ich hätte nicht gedacht, daß 3 Minúten einem so lange vorkommen können. Aber am Gate mußte ich dann feststellen, daß die ganze Aufregung umsonst war, da das Boarding aufgrund technischer Probleme noch nicht mal begonnen hatte. Danach folgten 11,5 schlaflose Stunden in einer ausgebuchten 747-400 auf dem Weg nach Frankfurt. Egal, dachte ich mir, ich bin ja bald zuhause und kann dann in aller Ruhe ausschlafen.

Freitag, 2. November 2007

Transnasional

Die Bilder, die ich unter Paradies reingestellt habe, hatten bisher noch jeden begeistert. Doch wie findet man sowas? Mit etwas Glück oder mit einem Tip von den locals. Bei mir war's eine Freundin, die vor Jahren mit Kollegen dort war. so, also mußte nur noch ein Weg dorthin gefunden werden. Ich wäre ja auch mit dem Taxi dahin gefahren, bei den Taxipreisen in Malaysia :) Aber günstiger geht das mit dem Bus. Es gibt zig Busunternehmen, die weiß Gott wo überall in Malaysia hinfahren. Allein 5 verschiedene fahren mehrfach täglich von Kuala Lumpur nach Singapur und zurück. Mein Trip ging mit Transnasional (wohl das größte und zuverlässigste Busunternehmen in Malaysia) von Kuala Lumpur nach Mersing, Sonntag Abfahrt 23.30 Uhr. Bin mal gespannt, ob ich schlafen kann, dachte ich mir noch. Um 23 Uhr standen dann einige Leute an dem Bussteig, aber es wurden nicht mehr als 8 Leute. Somit sollte genug Platz sein. angesichts meiner überdurchschnittlichen Körpergröße war's aber dann doch nicht so einfach ein Plätzchen zum Schlafen zu finden. Naja, aber ich bin dann doch immer wieder eingenickt. Kurz vor drei Uhr morgens dann die Pinkelpause auf halber Strecke. Der Fahrer läßt den Motor laufen, damit die Klimaanlage weiter den Bus auf erträglichliche 20 Grad kühlt. Einen Schritt nach draußen und man steht wieder im Dampfbad :) Und die Raststätte scheint hochmoderne Plumpsklos zu haben, denn der Duft ist unverkennbar. nacht gut 30 Minuten geht's dann weiter. Kurz vor 6 Uhr kommen wir dann in Mersing an. Jetzt heißt es bis 9 Uhr warten, dann öffnet das Büro von Rawa Safari, die die Insel bewirtschaften. Also schnell noch eine extra Ladung Moskito-Schutz und dann auf eine Parkbank und versuchen dort ein wenig zu schlafen.

Donnerstag, 1. November 2007

Paradies

Bisher dachte ich ja immer, wenn ich irgendwelche Bilder von weißen Traumstränden mit Palmen und türkisblauem Wasser sah, daß man da in der Repro nachgeholfen hatte. Nun, ich muß gestehen, solche Strände gibt es wirklich. Und selbst an dem verregneten Montag morgen gegen 10 Uhr sah dieser Strand noch schöner aus als mancher europäischer Badestrand nach reprografischer Schönheitsoperation. Den Flecken Erde, den wir und da ausgesucht hatten, hört auf den Namen Rawa Island und liegt knappe 20 Min. mit dem Boot von Mersing in Malaysia entfernt. Ist ist nichts für Freunde des billigen Pauschaltourismus, mit Anstehen an der Essensausgabe, routinierter Beschwerdeabteilung und "Ich reservier uns mal die Liegestühle mit dem Handtuch"-Freunde. Das Resort selbst ist relativ klein, familiär geführt und lädt zum Entspannen förmlich ein. Ein herrlicher, tropischer Garten, in dem sich auch Pfaue tummeln, mit sündhaft schönem Strand, der zum Schwimmen, Schnorcheln, Plantschen, Kajak fahren und vielem mehr einlädt.
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Samstag, 27. Oktober 2007

Ällabätsch...

So langsam beschleicht mich der Verdacht, daß das Bundesaußenministerium eine Abteilung unterhält, die sich damit beschäftigt, sowie es auf diesem Planeten einen neuen Flecken Erde gibt, jemanden dorthin zu schicken, nur damit der deutsche Tourist nicht der erste Deutsche dort ist. Es ist vielleicht wirklich ein wenig vermessen zu glauben, ich sei der erste deutsche Staatsbürger in Malaysia. Aber etwas irritiert war ich dann schon als mein Kollege Markus meinte, irgendwo in KL müsse es einen deutschen Bierkeller geben. Ja, den gibt es... schräg gegenüber vom Concorde, gleich neben dem Shangri-La Hotel. So kam es nach 36 Jahren zu einer echten Premiere für mich. Ich betrete ein deutsches Lokal im Ausland. Normalerweise sind Hinweise auf deutsche Gastronomie für mich ein Grund dieses lokal erst gar nicht zu betreten. Nun gibt es kein zurück mehr. Schon allein, um der Frage auf den Grund zu gehen, ob es in einem muslimisch geprägten Land möglich ist Schweinefleich zu bekommen. Ich habe meine Wette gewonnen, es geht. Schon irgendwie verblüffend, wenn man außerhalb Deutschland Rahmgeschnetzeltes mit frischen (!!!) Pfifferlingen genießt. Und das dann auch noch mit Weizenbier genießen kann. Die Lage Jägermeister wäre nicht nötig gewesen, aber Markus wollte unbedingt. Eiskalt war der zumindest, aber das macht den Hörnerwhisky nur bedingt zu meinem Lieblingsdrink. dann doch lieber Eckes Edelkirsch :)

Freitag, 26. Oktober 2007

Andere Länder...

...andre sitten, sagt ein Sprichwort. So staunte ich nicht schlecht, als ich durch das Einkaufszentrum an der Monorail-Haltestelle IMBI ging. Mitten im Eingangsbereich war eine Absperrung für ein Bild. Schon etwas seltsam. Das Bild ist aus bunten Reiskörnern gemacht und die Größe läßt vermuten, daß es nicht gerade in 5 Minuten erstellt wurde. Es handelt sich um ein sogenanntes Kolam, ein gemaltes Gebet, daß aus der hinduistischen Religion stammt. Die Technik wird von Generation zu Generation von der Mutter an die Töchter weitergegeben. Aber wieso macht sich jemand die Mühe so etwas im Eingangsbereich einer shopping mall zu machen? Nun, dazu muß man wissen, daß Kolam der Gottheit Lakshmi gewidmet ist, welche wiederum die Gottheit des Wohlstands ist. Und somit ist doch ziemlich schnell plausibel, warum das gerade in einem Einkaufszentrum zus sehen ist. Die Frage ist nur, um wessen Wohlstand es geht :)

Sonntag, 21. Oktober 2007

KL at night

So als weltbereisender Techniker hat man ja nicht allzu viel Zeit für irgendwelche Hobbies. Zumal die meisten Hobbies dann ja auch einer dauerhafte Präsenz erforderlich machen. Gut, es gibt Vereinsmitglieder, die seit Jahren ihren Beitrag bezahlen ohne jemals aktiv im Verein gewesen zu sein. Durch die Asienreisen habe ich ein altes Hobby für mich wieder entdeckt: die Fotografie. Dabei kann ich das Angenehme (Fotos schießen) dann auch gleich mit dem Nützlichen (Hobby pflegen und neues Bildmaterial für den Blog) verbinden. In Hongkong hatte ich eine geliehene superkompakte Fujifilm F455S dabei, die zauberhafte 6 Megapixel-Bilder schoß. In den restlichen Ländern begleitete mich meine Canon Powershot A710IS, die dank ihres Bildstabilisators auch unter schwierigen Lichtverhältnissen sehr gute Ergebnisse mit 7,1 Megapixeln lieferte. Seit Malaysia ist dann auch bei mir mit einer Canon EOS 400D das Zeitalter der digitalen Spiegelreflex-Kamera angebrochen, denn ich hab mir die EOS 400D mit dem EFS 17-85 USM IS Objektiv ausgeborgt habe. Und wenn ich beim Aufenthalt in Singapore bei meinem Rückflug ein gutes Angebot dafür bekomme, werde ich sie mir wohl auch zulegen, denn die Einführung der EOS 40D hat die Preise auch für die 400D ziemlich fallen lassen. Zusammen mit einem Stativ lassen sich damit sogar in der Nacht traumhaft schöne Fotos machen. Das erste Bild zeigt einfach nur eine x-beliebige Straße in der innenstadt von Kuala Lumpur. Die Lichter-Lametta hängen da überall herum. Das zweite Bild zeigt den KL Tower, der mit seinen über 400m noch immer zu den Top 5 der höchsten Türme der Welt gehört. Und zur vollen Stunde funkelt die Gondel wie der Eiffelturm zu Paris. Der kleine Bauklotz daneben ist meine bescheidene Unterkunft, das Concorde in KL. Das letzte Bild zeigt dann die weltbekannten Zwillingstürme von Kuala Lumpur, die Petronas-Towers. Einst das höchste Gebäude der Welt wurde es inzwischen vom Taipei 101 zur Nummer 2. Zu dumm, daß die 10 Megapixel-Bilder noch mehr Platz auf meiner viel zu kleinen Festplatte beanspruchen...

Samstag, 20. Oktober 2007

Ausnahmezustand


Große Ereignisse warfen schon seit Tagen ihre Schatten voraus: die A.I.M.E. fand dieses Wochenende ihren Höhepunkt in Kuala Lumpur. Nein, A.I.M.E. ist nicht die asiatische Ausgabe der Loveparade und sie hat auch nichts mit Manga-Comics zu tun. Die A.I.M.E. ist die Asian International Motorcycle Expo, sowas wie die Intermot in München nur mit einem größeren Einzugsgebiet. Im Hard Rock Cafe KL trafen sich die Jungs mit den dicken Harley's ebenso wie die Freunde italienischer Zweizylinder, Anhänger der bajuwarischen Zweiradkunst oder gar Reiter japanischer Reihenvierzylinder in allen Hubraumklassen. Am KL Tower wurde dann der Meister der Custom Bikes gekürt. Um dort vernünftige Fotos machen zu können hätte ich entweder einen Presseausweis oder 500mm Tele mit passendem Blitz benötigt, zudem einen Troß Träger für die 10 Autobatterien zum Laden des Blitzes. Höhepunkt der Party wurde dann der Midnight Run mit 2000 Bikes durch die City von Kuala Lumpur. Und was wäre eine Bikerparty ohne vernünftigen Burnout. Tja, das ist die Domöne der drehmomentgewaltigen Zweizylinder aus Milwaukee...

Dienstag, 16. Oktober 2007

Im Land des Wartens

So, ich hab nun doch schon einige Erfahrung im Taxifahren. Nein, damit meine ich nicht besoffen vom Wasen nach Hause, daß hab ich bisher noch nie geschafft. Aber dank des globalen Projekts unseres Kunden bin ich nun schon in einige Kilometer Taxi gefahren. In Hong Kong lief das fast mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks, in China mit dem Charme asiatischer Gelassenheit, in Taiwan merkte man auch einen gewissen britischen Einfluß und in Indonesien gab's da eine Dreiklassen-Gesellschaft. In Malaysia hat man zumindest was das Taxifahren angeht noch am ehesten das Gefühl in einem Entwicklungsland zu sein: die alten Proto Saga oder Wira sind einstige Mitsubishi-Fahrzeuge mit einem Sicherheitsstandard aus den späten 80ern, was einen die Fahrer teilweise dank äußerst sportlicher Fahrweise schnell aus den Gedanken treiben. Naja, weniger geübte Insassen sollen schon mal nach dem Gurt gegriffen haben. Und egal in welchem optischen Zustand die Fahrzeuge auch sind, die Bremsen funktionieren immer tadellos. Das Problem ist nur ein Taxi zu bekommen. Wenn ich ich allein die Zeit rechne, die ich in Malaysia mit Warten auf ein Taxi zugebracht habe. Allerdings muß man zur Verteidigung der Fahrer sagen, daß das Büro des Kunden in einer Gegend liegt, in der man nicht mal tot über'm Zaun hängen mag, sehr idyllisch aber auch eben sehr, sehr ruhig. Zu ruhig. Dabei läuft das Spiel mit dem Taxi bestellen eigentlich fast wie in Deutschland. Man ruft eines der Taxiunternehmen an, wenn man mal durchkommt, gibt man Start und Ziel der Reise an und wird zum Schluß nach seiner Telefonnummer gefragt. Die ist z.B. für den Rückruf das ein Taxi unterwegs sei. Oder falls der Fahrer einen nicht unbedingt auf Anhieb findet. Nicht gerade verwunderlich, sind die Angaben meist nur ungefähre Beschreibungen eines Ortes. So ist mein Kunde im Saujana Resort, Peremba Square Building A. Vergißt man jetzt aus Unwissenheit des Gebäude zu erwähnen, kann es passieren, daß der Taxifahrer auf einen am Building E auf einen wartet, da dort die erste Einfahrt ist. Und das das Taxiunternehmen auf einer deutschen Mobilfunknummer anruft, kann man sich getrost abschminken. In der Regel vergehen zwischen Anruf beim Taxiunternehmen und der Ankunft des Taxis15 bis 20 Minuten, es kann aber auch mal eine Stunde dauern oder man bekommt nach 10 Minuten einen Rückruf es sei kein Taxi frei. Dann geht das Spiel wieder von vorne los. Zum Glück sprechen hier alle ziemlich gut englisch. Sie hatten ein Taxi bestellt? Angenehmes Warten...

Montag, 15. Oktober 2007

One night in...

...nein, weder in Bangkok, wie es Murray Head 1984 besungen hat, noch in einer Hotelerbin. Diesmal ist die Nacht im Hard Rock Café Kuala Lumpur. Schon lustig, was man da so alles zu sehen bekommt. Da wäre zum beispiel der Pseudo-68er mit dem schütteren Haar aus dem angelsächsischen Sprachraum, der sich an sein Carlsberg geklammert erst schüchtern am Rand der Tanzfläche aufhält, um dann nach dem dritten Pint dann mit dem hippiemäßigen Ausdruckstanz bei der einheimischen Damenwelt für Aufsehen sorgen will. Naja, so neu ist die Nummer nicht, die Ladies sind das schon von den 1000 anderen vor ihm gewohnt und zudem sind die meisten Single-Damen hier sowieso auf der Jagd, da spielen Balztänze dann keine Rolle mehr. Zumal selbst Joe Cocker im Vergleich zu dem Vogel ein Travolta wäre. Aber der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß er nicht alleine nach Hause gehen mußte. Oder da wäre der Vertreter der Gattung erfolgreicher asiatischer Geschäftsmann. Auf die Nationalität möchte ich mich wegen des schumrigen Lichts im Barbereich nicht festlegen. Allerdings läßt das Verhalten des notgeilen Galans ziemlich schnell feststellen, warum in den meisten Kontaktanzeigen asiatischer Frauen kein Kontakt zu asiatischen Männern gesucht wird. Ok, in Europa hätte die Security dem Herrn ziemlich schnell, ziemlich deutlich gemacht, daß der Dame das Paarungehabe im Barbereich nicht so gefallen hat wie ihm. Aber wir sind ja in Asien... Da hat der Mann noch die Hosen an und die Welt ist für diese Art Mann noch in Ordnung.

Samstag, 13. Oktober 2007

Die Welt ist ein Dorf

Wochenende... ausschlafen, relaxen und einfach mal ganz entspannt den Tag angehen. Kurz nach 19 Uhr ist dann aber doch ein wenig Hektik angesagt, ich will noch ins KLCC, um mir dort einen adäquaten Ersatz für meine im White Crater runinierten Sportschuhe zu besorgen. Ich hab ja die Hoffnung, daß ich hier Schuhe in meiner Größe finde. In China war ja leider bei Größe 10 Feierabend. Dumm wenn man Größe 11 hat. Im adidas Flagship Store wurde ich fündig: ein schickes Paar adizero in strahlendem Weiß. Schnell noch bezahlt und dann raus. Kaum bin ich in der Galerie höre ich jemanden meinen Namen rufen. Seltsam, hier kennt mich doch niemand. Und schon hab ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich dreh mich um und sehe meine ehemalige Nachbarin und ihren Gatten aus Kornwestheim. Die Welt ist echt ein Dorf. In der 30.000 Einwohner zählenden Stadt Kornwestheim sind wir uns nie zufällig begegnet, aber hier in der Milionenstadt Kuala Lumpur... Zufälle gibt's.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Springfluten

An diese heftigen Regengüsse hier in Malaysia habe ich mich jetzt schon fast gewöhnt. Verblüffend ist dabei nur, daß bei einem längeren Regen (so 20-30 Minuten) mal eben ganze Straßen unpassierbar werden. Am Dienstag hab ich noch über den Stau am Abend auf dem Weg zurück ins Hotel gelacht. Gestern war's dann etwas besser, weil deutlich später erst aus dem Büro gekommen bin. Aber was heute mittag während des Essens runterkam, war wirklich nicht ohne. Innerhalb von 20 Minuten war die einzige Straße zum Büro meines Kunden gleich mehrfach überschwemmt. Und damit meinte ich jetzt nicht diese etwas größeren Pfützen, in denen es beim Durchfahren schön links und rechts ordentlich spritzt, sondern von dem Kaliber, daß das Wasser schon am Schweller durch die nicht mehr ganz dichte Dichtung kam. Und der vor uns Fahrende hatte dann die Arschkarte gezogen, denn sein Wagen blieb mitten in diesem kleinen See liegen. So langsam kann ich verstehen, warum die Leute hier Autos vom Schlage eines Toyota Harrier oder HiLux, eines VW Touareg oder vergleichbare SUV's bevorzugen.

Dienstag, 9. Oktober 2007

Massage?

Wow... ich wollte eigentlich nur die Straße runter und gemütlich ein Bierchen zischen und dabei die rockige Live-Perfomance im Beach Club genießen. Tja, nach einer halben Stunde hab ich den Laden verlassen. Nein, das Bier war ok und die Musik auch. Nur nerven die Mädels, die sich gern mit einer Massage was dazu verdienen wollen. Innerhalb von 30 Minuten und zwei Carlsberg haben mich drei dieser Ladies versucht davon zu überzeugen, daß ich ihre "Massage" bräuchte. zu dumm nur, daß ich darauf überhaupt keine Lust hatte. Ich war ja vorgewarnt, denn in Jakarta und Bandung waren diese Chicken (oder Ayam) auch schon ziemlich häufig. Aber hier gehen sie noch enerigischer auf einen los. Wer's mit der Treue nicht so hat oder Single ist, findet hier sein Paradies. Aber mir ging's einfach nur auf den Zeiger...

Montag, 8. Oktober 2007

Überraschung


Gestern habe ich den halben Tag erstmal verpennt, das ist halt der Nachteil, wenn man als überdurchschnittlich großer (und breiter) Europäer in einer Boeing 747-400 in der Economy Class Platz nehmen muß. Aber ich will mich ja nicht beschweren. Ok, aber in keinem Airbus hatte ich so wenig Platz. :-) Als ich dann aber sehr späten Nachmittag aus meinem komatösen Schlaf aufgewacht bin, wurde ich von einem ziemlich üblen Hungergefühl getrieben. Also einen Blick aus dem Fenster riskiert und festgestellt, daß irgendjemand eine nette Fototapete mit den Twin Towers vor mein Fenster gekleistert hat. Ach nee, die Petronas Towers sind wirklich nur 5 Minuten zu Fuß entfernt... Ja nichts wie ab dafür... Und 5 Minuten später stehe ich vor dem Eingang und staune Bauklötze über das einst höchste Gebäude Asiens. Archtektonisch ist es jedenfalls echt gelungen. Zu dumm, daß ich gerade zum Essensbeginn im Ramadhan im Food Court des KLCC eingetroffen bin. Da ist nirgendwo was frei. Egal, ich brauch ja auch noch eine lokale Sim-Karte, vielleicht sieht es ja danach besser aus. Ok, SIM-Karte hab ich 10 Minuten später, aber in den Restaurants stehen die Leute immer noch an. Hmmm, mal schauen, ob sich nich draußen was finden läßt...

Sonntag, 7. Oktober 2007

Welcome to Malaysia

Der Adler ist gelandet... naja, es war eigentlich eine Boeing 777-200 der Singapore Airlines, aber mit solchen Details will ich mich jetzt nicht aufhalten. Aus Gewohnheit hab ich mich nach dem Verlassen des Fliegers am Schalter für Visa on Arrival angestellt, um dann nach ca. 15 Min. Anstehen gesagt zu bekommen, daß ich Bundesbürger kein Visa on Arrival brauche. Also ab zu den Schaltern der Einwanderungsbehörde, wo ich dann auch sofort dran kam und einen weiteren Stempel in meinen Pass bekommen habe. Warum hat die gute Frau am Check-In Schalter in Stuttgart eigentlich so einen Terz gemacht, daß mein Pass in 5,5 Monaten abläuft? Egal... Mein Koffer rotiert auch schon auf dem Band. Nichts wie raus hier, ich will in mein Hotel. Immer schön den Schildern nach, auch beim Zoll stoße ich auf großes Desinteresse, nicht schlecht. In der Ankunftshalle suche ich mir dann den Weg zu den Taxis, die hier Teksi heißen. Am Stand erfahre ich, daß ich dafür einen Voucher brauche, den ich am Schalter von Airport Taxis bekomme. Also wieder zurück und für 92 RM (etwas über 20€) einen Voucher bezahlt, der mich dann wohl zu meinem Hotel bringen wird. Bingo... ich steige in einen Mercedes der ersten E-Klasse Generation. Der Fahrer fährt los und dem kundigen Ohr fällt sofort der Radlagerschaden hinten links auf. Ist ja nicht mein Daimler :) So eine leere und breite Autobahn hätte ich auch mal gerne tagsüber in Deutschland und dann auch bitte ohne Tempolimit :) 45 Minuten später stelle ich überrascht fest, daß mein Hotel im Herzen von Kuala Lumpur liegt. So, jetzt schnell einchecken und dann nichts wie ins Bett, ich könnte echt im Stehen schlafen. An der Reception erfahre ich dann, daß für mich kein Standard-Zimmer reserviert wurde sondern ein Zimmer im Premier Executive Floor und ich deshalb doch bitte in die Premier Check In lounge gehen solle. Also folge ich dem netten Herrn in die Check In Lounge. Ok, an sowas könnte ich mich gewöhnen, eine super freundliche Mitarbeiterin bietet mir erstmal Tee, Kaffee oder Softdrinks an während ihr Kollege meine Reservierung bearbeitet. Faszinierend, eigentlich alles schon vorbereitet, nur schnell noch die Kreditkarte durchgezogen, die Keykarten freigeschalten und ein Autogramm und schon kann ich mich auf den Weg in mein Reich machen.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Happy birthday

Wow... wie die Zeit vergeht... heute vor einem Jahr, hab ich angefangen, meine Erlebnisse rund um ein Kundenprojekt in einem Blog zu verewigen. Damals gingen alle noch davon aus, daß das Projekt in 4 Monaten gestemmt sein wird. Solange war allein die Konsolidierungsphase nach der Winterpause :). Und nun bin ich unterwegs zu meiner letzen Station in diesem Projekt: Kuala Lumpur. Ich bin echt mal gespannt, was mich diesmal erwartet.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Selbst ist der Techniker

Normalerweise läßt man ja seine Geschäftsreisen von einem Reisebüro organisieren oder man stellt im Projekt jemanden ab, der sich um den Spaß kümmern darf. Zu dumm, dass fcm-DER wirklich alles getan hat, um mich davon zu überzeugen, dass die bestenfalls Bahnreisen in Deutschland wirklich gut zusammenstellen können. Über das ibis in Hongkong will ich mich da noch nicht mal beschweren. Aber wenn ich da an die Aktion mit KLM und dem Hotel in Shanghai denke... nein, danke, das kann ich selber besser...
Anstatt jedesmal mit einer anderen Fluggesellschaft neue Erfahrungen zu sammeln, habe ich nach einem Flug mit Lufthansa beschlossen, die miles & more Karte zu beantragen und mich künftig auf die Airlines der Star Alliance zu beschränken. Und das war eine gute Wahl, denn die Flüge mit anderen sind kaum billiger. Und bei den Hotels frage ich einfach jemanden beim Kunden, welches Hotel man empfehlen kann. Der Kunde bekommt nämlich meistens besonders attraktive Preise. Oder schon mal für 91 US-$ in einem 5 Sterne Hotel übernachtet? Hat bisher immer wunderbar funktioniert. Nur in Shah Alam, Malaysia wurde es zur Herausforderung. Das Ende des Ramadhan läßt Hotelzimmer zu einem sehr begehrten Gut werden. Erschwerend kam hinzu, daß ich diesmal vom Kunden wenig brauchbare Informationen zum Hotel bekam. Denn das empfohlene Hyatt Saujana wurde wohl erst vor kurzem von der Hyatt-Gruppe abgestoßen. Hat ja nur 4 Tage gedauert herauszufinden, wie der Schuppen jetzt heißt. Und als ich das endlich wusste, musste ich leider feststellen, daß irgendjemand in der Firma entweder verdammt viel Schmiergeld bekommen haben musste oder besonders beschränkt war als die Entscheidung zu Gunsten von American Express fiel. HRS kannte das Hotel nicht, die anderen Portale akzeptierten keine Amex und wenn ich direkt buchen wollte, war das Zimmer plötzlich 50% teurer. Ok, das Problem löste sich völlig überraschend, da das Hotel mir für die 3 Wochen in Shah Alam kein Zimmer anbieten konnte. Auch die drei anderen Hotels hatten z. B. in der Zeit vom 16. und 17. Oktober kein freies Zimmer. So verbrachte ich die nächsten beiden Tage damit, ein freies Hotelzimmer im Umkreis von ca. 50 km um Shah Alam zu finden. Die gute Nachricht: ich hab jetzt ein Zimmer in Kuala Lumpur und es ist sogar preislich sogar noch im Rahmen, die schlechte ist, dass ich mir jetzt auch gleich einen Mietwagen dazu buchen kann, denn mit dem Taxi wird das ziemlich teuer und unentspannt. Auf welcher Seite fährt man denn eigentlich in Malaysia?

Montag, 1. Oktober 2007

Heimweh

Ich bin gerade mal eine Woche in Deutschland und muss mit Entsetzen feststellen, dass ich eigentlich nur noch wieder weg will. Meine Kollegen sind ja ganz nett, aber das sind die Kollegen in Asien auch :). Gut, vom sprachlichen hat Deutschland mir mehr zu bieten als die ganzen asiatischen Länder zusammen: ein Sprache, die ich verstehe und selber spreche. Aber das war's dann auch schon fast mit den Vorzügen. Die Preise sind indiskutabel... beispielsweise die Fahrt vom Stuttgarter Hauptbahnhof zu mir nach Hause, gegen 23.40 Uhr, dauerte knapp 20 Minuten und kostete mich schlappe 30€. Aua... In Jakarta wäre ich für die umgerechnet etwas mehr 350000 Rupiah stundenlang im Taxi gefahren und hätte wohl noch was rausbekommen. Ok, der Vergleich hinkt, weiß ich auch. Aber man gewöhnt sich ziemlich schnell an die kleinen Preise. Und wenn ich ehrlich bin, hab ich das Gefühl genossen, mal Millionär zu sein :) Aber auch das Essen hier ist mir irgendwie fremd geworden. Viel Fett, Unmengen Fleisch und das Gemüse zu Tode gekocht. Und meinen geliebten Kai Lan finde ich nirgends :( Deutschland ist wohl doch noch Entwicklungsland...

Armut

Bettler gehören in Indonesien zum ganz normalen Straßenbild. Ok, die gibt's nicht nur dort. Auch in Shanghai oder in Stuttgart kann man Bettler finden. Was mich aber doch ziemlich beschäftigt hat, sind die Menschen, die unter Brücken hausen, auf der Straße schlafen oder sonst wie ihr Dasein fristen. Wobei ich in Bandung einen Menschen sah, der mit seiner Situation sichtlich zufrieden war. Am meisten erschüttert hat mich allerdings im selben Ort die Mutter mit ihrem ein bis zwei Jahren alten Kind die sich auf dem Gehweg zum Schlafen hingelegt hatten. Und zum ersten Mal dachte ich mir, das Jugendamt in Schwäbisch Hall verwaltet Luxusprobleme.

Sonntag, 23. September 2007

Changi Airport

Irgendwie schon komisch, so langsam mutiere ich wohl doch zum Frequent Traveller, von CGK über SIN und FRA nach ZWS. (Andere Flüge gingen von STG über AMS nach PVG, von ZWS über MUC, BKK und HKG nach TPE oder von ZWS über FRA nach HKG und zurück.) Der erste Zwischenstop ist in Singapore. Das Frühstück im Flieger habe ich verschlafen, also hole ich es mit einem Sandwich bei Subway nach :). Danach gehe ich in die Internet Corner und chatte mit meiner Süßen über Skype. Sie hat mich schon erwartet. Dann kommt irgendwann der verhängnisvolle Blick auf die Uhr... Shit der Flieger geht in 35 Minuten, also schnell zusammengepackt. Dann im Eilschritt in Richtung Gate. Hmmm, ich wollte doch eigentlich auch noch meine Hausbar um einen zollfreien Sheridan's erweitern. Zum Glück ist der Duty Free Shop auf dem Weg zum Gate. Zu dumm nur, daß der Japaner vor mir irgendwie zum ersten Mal einzukaufen scheint. Das dauert ja ewig. Im 10-Sekunden-Takt schaue ich auf meine Uhr und stelle erschreckt fest, daß es langsam wirklich zu einer sportlichen Herausforderung wird, noch pünktlich am Gate anzukommen. Juhu, der Sohn Nippons hat es geschafft seine fehlenden 18 Singapore-Dollar noch in Münzen zusammen zu kratzen. Noch 20 Minuten bis Abflug. Ich zahle mit meinem guten Namen und marschiere strammen Schrittes auf das Gate E41 zu. Security-Check, Paßkontrolle, Boardingpaß-Kontrolle und 11 Minuten vor Abflug betrete ich als letzter die Maschine. Aber ausgerufen wurde ich noch immer nicht :)

Goodbye Jakarta

Heute ist der übelste Tag des gesamten Rollouts. Erstens weil ich heute Jakarta verlassen muß, zweitens weil ich bereits um 5 Uhr aufstehen muß und drittens weil ich einen sehr, sehr lieben Menschen zurück lassen muß. Ich hätte nicht gedacht, daß Amor sich hin und wieder als Sniper irgendwo versteckt und richtig fies aus dem Hinterhalt einen einzelnen Schuß mit tödlicher Präzison abfeuert. Der Koffer ist bereits seit gestern abend gepackt, die Bauchschmerzen und die Übelkeit haben mich kaum schlafen lassen. Kein Wunder, daß ich deshalb dann beinahe meinen Wecker überhöre. Meine bessere Hälfte sieht so aus, als wäre sie den Tränen nahe. Naja, mir geht's nicht anders... Nach der gemeinsamen Dusche noch schnell die letzten Sachen weggepackt und dann ist es auch schon Zeit, das Taxi ist auf 6 Uhr bestellt. 35 Minuten später bin ich dann am Flughafen. Ich laß mir noch für 25000 Rupiah meinen Koffer in Folie einwickeln, macht ihn noch etwas stabiler und mal eben was rausklauen fällt dann auch flach. Am Check-In dann die 100.000 Rupiah Ausreisesteuer und die 227 US-$ für Übergewicht und Umbuchung nachgezahlt. Noch zwei Stunden bis zum Abflug. Also schnell wieder zu meinem Schatz und die restliche Zeit mit ihr verbracht. Ich würde sie ja zu gern dauerknutschen, aber in Indonesien muß man höllisch aufpassen, daß man nicht die Gefühle einiger religöser Gruppen verletzt, könnte sonst wieder für Bombenstimmung im Land sorgen. Eine Stunde vor Abflug trennen sich unsere Wege für die nächste Zeit. Sie macht sich auf den Weg nach Hause und ich stehe kurz vorm Heulen am Schalter der Immigrasi, die mir den Ausreisestempel in den Paß drückt. Vor dem Gate stelle ich dann auch noch fest, daß der Akku meines iPod komplett leer ist. Das wird sicher ein geiler Flug. Aber Singapore Airlines hat eine Überraschung für mich parat. In einer ausgebuchten Boeing 777-300 habe ich das unverschämte Glück, daß die beiden Sitze neben mir frei bleiben. Als das Anschnallzeichen ausgeht, klappe ich die beiden Armlehen hoch und lege mich schlafen... Eine Stunde erholsamen Schlafs... schön....

Samstag, 22. September 2007

Sate Ayam


Gestern hatten wir unheimlich Lust auf Sate Ayam (Spieße mit Hühnchenfleisch), aber nicht den in der Pfanne gebratenen Spaß, sondern den klassischen, wie man in an der Straße serviert bekommt: auf Kohlen gegrillt. Da ich aber keine Ahnung hatte, wo ich sowas jetzt herbekomme könnte, kam ich auf die Idee, einen Taxifahrer zu fragen, denn die kennen für gewöhnlich für alles die besten Plätze. Nach einer kurzen Fahrt durch den obligatorischen Stau in Jakarta, kamen wir an einem Restaurant an, daß ich niemals als solches identifitiert hätte. Fehlte doch der sonst übliche Hinweis auf die Spezialität des Hauses. Also rein in den Laden und einmal Sate Ayam und einmal Sate Gambing Muda (mit Lammfleisch) bestellt. einige Zeit später kam dann auch unser bestelltes Essen. Einfach traumhaft lecker... Nur Vorsicht, die Chillies sind wirklich höllisch scharf! Und wer's nicht verträgt, wird viel Spaß auf der Toilette haben.

Freitag, 14. September 2007

Kleine Taksi-Kunde

Nein, ich hab's nicht falsch geschrieben... In Indonesien schreiben sich die Taxis tatsächlich so. Bis vor einigen Jahren war die Welt noch in Ordnung. Taxis in Deutschland waren in der Regel Fahrzeuge aus Untertürkheim, mit Sonderlackierung Elfenbein und einen Taxi-Schild auf dem Dach. Heute kann ein deutsches Taxi jede beliebige Farbe haben und auch die ersten Japaner machen neben Wolfsburgern, Münchner und einigen wenigen Ingolstädtern inzwischen Jagd auf den Platzhirschen. Höchste Zeit sich also mal in der Welt umzuschauen, wie's da so gehandhabt wird.
Ganz angenehm ist es in Hong Kong. Dort sind Taxis Toyota Crown, die ausreichend Platz selbst für überlange Europäer bieten. Verwirrend ist anfangs nur die Farbkodierung: rot für Hongkong Island Taxis, türkis für Lantau Island und gelb für Kowloon und New Territorries. Denn die gelben Taxis dürfen nicht nach Hongkong Island fahren, die türkisen weder nach Kowloon noch nach Hongkong Island. Die roten dürfen dafür auch nach Kowloon aber nicht nach Lantau Island. Deshalb nimmt man am besten den MTR, die U-Bahn von Hongkong. Und wer unbedingt nach Lantau Island will kann auch mit der Fähre übersetzen.
In China wird es etwas bunter als in Hong Kong. Hier ist es aber keine Codierung für den Bereich in dem ein Taxi fahren darf, es zeigt lediglich zu welchem Taxi-Unternehmen es gehört. In Shanghai werden überwiegen VW Santana 2000 bzw 3000 verwendet. Dieses Fahrzeug entspricht in etwa einem VW Bora in den Ausmaßen. In Beijing hingegen sind es überwiegend Autos von Hyundai, die im Einsatz sind. Und in Huanzhou sind es Toyotas, die das Straßenbild der Taxis prägen. In Shanghai kommt dann noch die Besonderheit hinzu, daß die Taxis aus den umliegenden Satelitenstädten entsprechend der Endziffer ihrer Zulassung nur an bestimmten Tagen bis zur nächsten MTR-Haltestelle bzw. Taxi-Umsteigeplätzen fahren dürfen. Taxis aus Shanghai Downtown dürfen aber auch in die Trabantenstädte fahren. Geht's noch komplizierter?
In Indonesien wird es dann etwas komplizierter. Den besten Ruf als Taxiunternehmen genießt die Blue Bird Group mit ihren blauen Toyotas, die etwas kleiner als ein Golf IV sind. Einige Unternehmen versuchen die Optik von Blue Bird zu imitieren und so vom guten Ruf zu profitieren. Allerdings sind die Fahrzeuge meist nicht in einem vergleichbar guten Zustand, bzw. die Fahrer scheinen manchmal selbst etwas abenteuerlich zu sein. Express Taxi oder Taksi Kooperasi versuchen erst gar nicht zu kopieren sondern bieten ähnlichen guten Service zu einem günstigeren Tarif. Die Silver Birds gehören zur Blue Bird Group und werden als sog. Executive Taxis angeboten. Etwas teurer, aber mit ausgewählten Fahrern, die allesamt auch gut englisch sprechen, excellentem Service und einer in der Verjüngung befindlichen Flotte. So werden die alten Toyota Crown und Nissan Cedric, mit denen man angefangen hatte sukzesive durch Mercedes-Benz C-Klasse Fahrzeuge ersetzt.

Donnerstag, 13. September 2007

Hilfe, Überfall...

Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen. Tja, einen dieser Tag hat wohl der freundliche Zeitgenosse erwischt, der mich auf dem Weg zur Bank abpasste, um mich dann nach meiner Brieftasche zu fragen. Nun, der Zeitpunkt war sehr glücklich gewählt, denn ich hatte noch 3.000 indonesische Rupiah im Geldbeutel, was einem Gegenwert von etwa 25 Cent in Europa entspricht. Und was der Kollege auch nicht wissen konnte, ich hab mich wieder einmal den ganzen Tag im Büro mit in der Vergangenheit bereits gelösten Problemen rumgeschlagen und war dementsprechend geladen. Und dann kommt der Kerl und bettelt förmlich darum ein Blitzableiter für meine Aggression zu werden. Ok, auf meine höfliche Ablehnung, ihm mein Protmonnaie zu überlassen reagiert er etwas uncool und zückt ein Messer, das mich irgendwie an eine Szene aus Crocodiel Dundee II erinnerte... genau die Szene als Paul Logan ein Messer unter die Nase gehalten bekommt und sagt: "Nein, das ist doch kein Messer. Das ist ein Messer" und zieht seine Halbmachete hervor. Irgendwie ist die Situation nun etwas verfahren und die Fronten verhärtet. Der Typ besteht auf meine leere Brieftasche und ich brauche sie noch, um z.B. Geld abzuheben. Was nun? Der Typ fuchtelt mit seinem Motivationsbeschleuniger für Hilflose rum und will eine Entscheidung. Hmmm, 50kg Indonesier gegen 130kg pure Aggression, das kann eigentlich nicht gut gehen. Und es kommt wie es kommen muß. Der Typ bekommt spontanes Zahnfleischbluten und ich geh meines Weges zum Geldautomaten. Vielleicht sollte ich in Zunkunft eine andere Bankfiliale aufsuchen...
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Mittwoch, 12. September 2007

Donuts oder Doughnuts???

In Indonesien gibt es unzählige Shopping-Malls. Man könnte fast meinen der Sinn des Lebens besteht aus einkaufen. Ok, die Werbung versucht uns das ja auch zu suggerieren. Und jede Shopping-Mall hat mindestens einen Donut-Laden, in der Regel aber zwei oder drei, denn neben Krispy Kreme offeriert dann auch Dunkin' Donuts, J.Co. oder wer auch immer diese Hefeteig-Kringel. Bei den Geschmacksrichtungen wird's dann langsam richtig unübersichtlich. Neben den Klassikern Zucker, Zuckerguß, braune und/oder weiße Schokolade gibt's dann Geschmacksrichtungen wie grüner Tee, Erdbeere oder Banane, mit Erdnüssen bestreut oder irgendwelchen andere Dingen. Noch krasser in der Beziehung Marktpenetration ist aber Starbuck's. Am Plaza Indonesia gibt es Plaza Indonesia Mall in der der amerikanische Kaffee-Franchiser gleich mit zwei Filialen vertreten ist. Und wer auf die andere Straßenseite ins Blitz!Megaplex geht kann seinen Becher ebenfalls an zwei verschieden Filialen im Gebäude auffüllen. Auch bei den anderen Franchise-Ketten ist Indonesien wohl sehr beliebt, denn neben BurgerKing und McDonald's finden sich dann auch noch Wendy's als Patty-Braterei. Und da Asiaten irgendwie auf italienisches Essen abfahren, kann auch PizzaHut nicht fehlen.

Dienstag, 11. September 2007

Reiseführer

Es gibt mehrere Arten eine fremde Stadt zu erkunden. Am einfachsten: man bleibt im Hotel. Dann sieht man ein wenig von dem was rund ums Hotel ist und entlang der Straße zwischen Flughafen und Hotel. Etwas schwieriger wird es dann, wenn man eben nicht zu den all-inclusive-Clubanlagen-Urlaubern gehört, die doch ein wenig mehr sehen wollen. Man kann sich z.B. einen Reiseführer besorgen und dann dort hingehen, was dort empfohlen wird. Hat aber auch wieder einen Nachteil. Jede Menge anderer Touristen sind da ebenfalls. Also auch wieder recht spaßfrei. Oder man ist ganz mutig und erkundet einfach auf eigene Faust. Wobei es Städte gibt, da würde ich das nicht mal für Geld machen. Einen ganz tollen Tip hat mir da meine Mutter gegeben: Knüpf' Kontakte zum Hotelpersonal, die kennen immer die besten Plätze. Sie muß es wissen, war sie doch selbst jahrelang im Hotelfach. Und ich muß sagen, so ganz unrecht hatte sie nicht. Ich hab auf diese Art und Weise Ecken von Jakarta gesehen, die wohl kaum ein Europäerer sonst zu Gesicht bekommen hat. Dabei habe ich in Restaurants an der Straße gegessen, die man in Deutschland noch am Tage der Eröffnung wieder geschlossen hätte oder nicht als solche erkannt hätte. Welche Autowerkstatt wird denn in D nach Betriebsschluß zum Restaurant umfunktioniert? Und was soll ich sagen: es hat besser geschmeckt als in meinem 5-Sterne-Hotel und hat nur ein Bruchteil dessen gekostet. Und hinzu kommt, daß ich, wenn ich die hoteleigene Disco im Gran Melià betreten will, mich wie ein VIP fühlen darf: ich werde mit Handschlag begrüßt, die Servicekräfte drücken mir alle ein Bussi links, Bussi rechts auf und während andere noch auf ihr Heineken warten steht mein doppelter Bombay-Tonic schon bereit. Es gibt eben Dinge, die kann man für Geld nicht kaufen, für alles andere gibt man Trinkgeld.

Sonntag, 26. August 2007

Vulkanien

Indonesien gehört zu den Regionen mit den meisten aktiven Vulkanen. Gut, die meisten sind irgendwo tief unter Wasser versteckt und stören kaum. Aber hin und wieder hat Mutter Natur auch den einen oder anderen auf dem Archipel verteilt. So stehen in der Nähe von Bandung zwei respektable Vertreter ihrer Gattung rum. Beide haben sich zu echten Touristenattraktionen gemausert. Am White Crater kann man auf dem Krater wunderschön spazieren und satte schwefelhaltige Luft einatmen. Auch scheint der Kollege es sich eher gemütlich gemacht zu haben, denn außer Dampf sieht man nicht allzu viel, wären da nicht überalll diese schwefelgelben Ablagerungen. Auch am Tangkuban Parahu ist nichts mit rotglühenden Lavafontänen. Aber das der Heizkessel eine Nummer größer ist als der am White Crater läßt schon der ganz besondere Duft in der Luft erahnen. Auch der Krater selbst ist mit gut 400 Meter Tiefe ein ganz anderes Kaliber. Und wer mag, kann im Kraterwasser gekochte Eier verspeisen. Wobei man sich nicht stören sollte, daß das Eiweiß eine seltsame grünliche Färbung hat. Richtig geil ist jedoch die Anfahrt zu den beiden Vulkanen. Da geht es üner Straßen nach oben, die eigentlich nach einem geländegängigen Fahrzeug schreien. Und auch die Auswahl der Motorleistung ist nicht zu verachten, denn stellenweise geht es mit 25% Steigung beraguf.

Samstag, 25. August 2007

Ayam

Den Umzug von Bandung nach Jakarta hab ich mal auf Sonntag festgelegt, da ich auch mal die Gegend von West Java erkunden wollte. Also stürzte ich mich am Samstag abend in Begleitung einer Bekannten in das Nachtleben von Bandung. Eins mal gleich vorneweg: das Nachtleben ist um einges uninteressanter als in den Städten in denen ich bisher war. Eine Handvoll Bars, die sich auf das Stadtzentrum konzentrieren und das war's. Allerdings findet man in den Bars die gleichen Ayam wie in Jakarta. Wörtlich übersetzt bedeutet Ayam eigentlich Hühnchen, aber in dieser Übersetzung meinen die Indonesier Frauen, die sich von Touristen bereitwillig abschleppen lassen und der Ausgang des Abends in der Phantasie des Lesers liegt. Typisch für Ayam ist das gezielte Eigenmarketing mit PushUp-BH, tiefem Ausschnitt, knappen Hosen oder Röcken und High Heels. Und die Mädels lassen nichts unversucht einen einsamen Touristen zu unterhalten. Mit ein Grund, warum ich mich in Begleitung einer Kollegin auf Streifzug begeben hatte. ;) Wobei mir eine Frau auffiel, die zwar optisch in das Schema für eine Hookerin paßte, dann aber doch irgendwie anders zu sein schien. Meine Kollegin und ich zerbrachen uns den halben Abend darüber den Kopf, ob sie nun eine ist oder nicht. Geizte nicht mit ihren Reizen beim Billard. Tanzte hin und wieder mit den Ayams auf der Tanzfläche. Warf einen Blick in lange Listen deer Bar. Und trinken konnte die wie ein Kerl. Leider werden wir es nie erfahren, denn vor endgültigen Klärung gab's ein wenig Zoff mit meiner Bekannten und ich beschloß, daß es wohl besser ist ins Hotel zu gehen, bevor's richtig unschön wird.

Montag, 20. August 2007

Bandung

Mit einer kleinen 15minütigen Verspätung landet der Airbus A340-500 der Singapore Airlines auf dem Flughafen Soekarno-Hatta in Jakarta. Wieder das übliche Spiel, in die Schlange des Schalters Visa on arrival einreihen, 25 US-$ für ein 30 Tage-Visum hinblättern, dann weiter zur Immigrasi, die dann das Visa prüfen und nach dem Rückflug-Ticket fragen. Freunde des elektronischen Tickets sollten deshalb bei der Einreise nach Indonesien einen Ausdruck ihres Tickets mitführen, womit der Vorteil des papierlosen Tickets ad absurdum geführt wird. Dann weiter zur Gepäckausgabe und zum Zoll. Als ich dann endlich durch die Tür in die Ankunftshalle eintrete fällt mir siedendheiß ein, daß ich vor meinem Abflug eigentlich bei Golden Bird einen Transfer vom Flughafen zum Novotel im 150km entfernten Bandung klar machen wollte. Aber ich habe Glück, Golden Bird hat noch ein Fahrzeug frei, zwar nur einen Van, aber was soll's. Nach dem Flug von Frankfurt nach Singapur hätte mich nicht mal mehr ein smart fortwo erschrecken können. Apropos Novotel... die 3Sterne-Hotels der französischen Accor-Kette genießen ja in Deutschland nicht gerade den Ruf besonders tolle Hotels zu sein. Das Hotel in Bandung hingegen ist optisch auf jeden Fall schon Mal ein Augenschmaus. Und das nicht nur im Bereich der Rezeption, nein auch im Zimmer setzt sich das angenehme Ambiente fort. Leider war ich am ersten Tag zu platt, um Fotos zu schießen und danach sah es im Zimmer so aus, daß ich besser keine Fotos gemacht habe. ;)

Sonntag, 19. August 2007

Abflug

Sonntag morgen, 8.30 Uhr und der Wecker klingelt erbarmungslos. Bin ich doch erst um 4.30 Uhr von der Hochzeit meines besten Freundes ins temporäre Domizil in Schlangenbad zurückgekehrt. Und der Typ im Spiegel sieht wirklich so aus, als wenn er erstmal eine Dusche vertragen könnte. Danach ein kleines Frühstück. Fit wie ich bin greife ich dann anstatt zum Darjeeling zum Earl Grey Tee und frage mich, als ich den Teebeutel aus der Tasse entferne, welche lustigen Überraschungen heute noch kommen werden. Kurz darauf packe ich mein Zeug zusammen. Ich wollte doch noch online bei Singapore Airlines einchecken, also nochmal Laptop raus und eingeloggt. Ach herrje, ich muß ja auch noch mein mittelalterliches Kostüm zurückschicken. Der nette junge Mann an der Rezeption nimmt das Paket dann auch freundlich entgegen, meint aber, es müsse schon frankiert sein, bevor er alles weitere veranlassen kann. Bin ich froh, StampIt-Kunde zu sein. (Hab ich eigentlich schon erwähnt, daß ich das digitale Zeitalter unheimlich geil finde?) Schnell noch das Paket freigemacht und dann endlich in den Mietwagen und ab in Richtung Flughafen Frankfurt/Main. Der Check-In verlief dann dank Online-Checkin auch entsprechend schnell (noch ein Pluspunkt für das digitale Zeitalter). Weniger erfreulich war dann, daß die 747-400 fast ausgebucht war. Wird ein gemütlicher Trip nach Singapur. Und nach zwei Stunden kam, was kommen mußte: die nette mittelalte Dame vor mir wollte ihren dringend benötigten Schönheitsschlaf beginnen und stellte ohne Vorwarnung ihre Rückenlehne auf die Liegeposition. Zu dumm nur, daß sie dabei mein Knie einklemmte und schmerzhaft aufzeigte, daß die Sitzabstände in einer 747 nicht dem Gardemaß von 1.93m gewachen sind. Da sich die Lehne aber nicht in die für sie bequeme Position verstellen ließ bat sie ihren senilen Gatten noch, ihr beim Drücken zu helfen. Hätte ich aufstehen können, hätte ich den beiden auch geholfen: bei Austeigen während des Fluges... Nach etwa zwei Stunden hatte ich mich an mein taubes Bein und die Schmerzen gewöhnt als dann ein freundlicher auf der Suche nach seinem persönlichen Gleichgewicht eben jene Rückenlehne als Stütze in Anspruch nahm und aufgrund meines Jubilierens dann reichlich irritiert gleich nochmal drücken mußte. Meine Hosianna-Rufe haben dann auch die Chef-Stewardess in die Reihe 64 beordert, die sich dann sofort um einen besseren Sitzplatz für mich bemühen wollte. Wobei sich mir ihre Logik nicht ganz erschließen wollte, denn im Platz vor mir saß jemand, der jederzeit hätte schlafen wollen können und auf dem Platz neben mir saß ein Typ mit dem Oberkörper eines rumänischen Kugelstoßers. Also wieder den alten Platz eingenommen, da war wenigstens der Nachbarsitz frei und konnte meine Beine ein wenig zur Seite ausstrecken. Ich müßte nur daran denken, nach dem nächsten Essen meine Beine wieder rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Bis zur Landung in Singapur wollte mir nicht ganz einleuchten warum Singapore Airlines als eine der besten Airlines der Welt gilt. Nachdem Umsteingen am Flughafen Changi in Singapur in einen Airbus A340-500 wurde es mir dann ganz schnell klar. In dem Flieger hatte ich selbst in der Holzklasse noch mehr Platz als in der Business-Class einer 747. Vielleicht sollte ich doch versuchen eines der Tickets für den ersten A380-Flug am 25. Oktober von Singapur nach Sidney zu ergattern...

Dienstag, 24. Juli 2007

Grüße aus Kärnten


Die Österreicher müssen sich ja von den deutschen immer wieder böse Witze anhören, daß sie nichts zustande brächten. Naja, es gibt so einiges, bei dem die Österreicher den Deutschen dann doch einiges voraus sind. Kullinarisch zum Beispiel geht nichts über Krainer Würste, die frisch aufgebrüht oder kalt mit Kreen (oder Meerrettich, für alle nördlich der Mainlinie) einfach köstlich schmeckt. Wie passend, daß ich rein zufällig am Tage der Rückkehr meiner Mutter aus Klagenfurt im Hause meiner Eltern zugange war. So ergab es dann natürlich auch rein zufällig, daß es eine Jausen (auch Brotzeit oder Vesper genannt) gab. Schon allein der Duft des Schinkens ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Gut, die Ansammlung von fleisch- und Wurstwaren auf dem Bild ist nichts für eine fettarme Ernährung, aber die schmeckt ja auch nicht :)

Freitag, 13. Juli 2007

Unterwelten

Der Berliner Untergrund ist durchzogen von einem Wirrwarr an Leitungen, Rohren, Röhren und Tunneln. Die wohl bekanntesten und am häufigsten genutzen sind die Röhren der Berliner Verkehrsbetriebe, in denen U- und S-Bahn verkehren. Weniger bekannt sind hingegen die Röhren des alten Rohrpostnetzes von Berlin oder gar die alten Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg. Der Berliner Verein "Berliner Unterwelten e.V." hat es sich zur Aufgabe gemacht diese historischen Anlagen für die Nachwelt zu konservieren und zugänglich zu machen. So bietet der Verein beispielsweise Führungen durch alte Bunkeranlagen an, die einem zeigen wie "gemütlich" es in diesen Luftschutzkellern wirklich war. Ein weiterer Punkt wären die Bauwerke Germanias, von denen allerdings nur ganz wenige gebaut wurden. Das genaue Programm kann auf der Homepage des Vereins Berliner Unterwelten e.V. eingesehen werden. Persönlich kann ich jedem eine Teilnahme empfehlen, so lange man nicht unter Claustrophobie leidet, denn Platz, speziell in die Höhe, ist Mangelware.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Germania


Beinahe hätte man Berlin ja den Garaus gemacht. Nein, ich meine jetzt nicht die allierten Bombenteppiche zum Ende des zweiten Weltkrieges sondern ich dachte mehr an die Pläne des Führers und seines obersten Betongießers A. Speer. So sollte Berlin als Hauptstadt Germania des 1000jährigen Reiches eine Metropole werden, die ihresgleichen suchte. Ob der in Beton gegossene Größenwahn überhaupt auf dem märkischen Sand gebaut werden könnte, sollte ein Schwerbelastungskörper beweisen. Dieser massive Klotz wiegt stattliche 12.650 Tonnen und steht noch heute in Berlin, da man das 14m hohe Teil mit einem Durchmesser von 21 Metern nicht einfach sprengen konnte. Zudem geht das gute Stück über 18m tief in den Grund. Allerdings wurde kaum etwas von den geplanten Bauwerken wirklich umgesetzt. Rühmliche Ausnahme der bald zum alten Eisen gehörende Flughafen Berlin-Tempelhof. Durch seine zentrale Lage ist er bei den Politpendlern zwischen Berlin und Bonn sehr beliebt. Aber Tempelhof muß ja dem geplanten Großflughafen Schönefeld weichen... Der Schwerbelastungskörper steht heute unter Denkmalschutz.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Regierungsviertel


Außer den Berlinern und den Abgeordneten, die für den Umzug von Bonn nach Berlin gestimmt haben, kann wohl niemand die Milliarden-Verschwendung von Steuergeldern so recht nachvollziehen, die mit dem Umzug kam. Andererseits muß man unserer Politikern ja eines lassen: sie haben es sich ziemlich schön eingerichtet. Da wäre zum Beispiel der 465 Millionen Teuro teure Prachtbau von Kanzleramt, in dem nun Frau Merkel offiziell weilt (was sie aber in der Praxis nicht macht, da sie nur einen Steinwurf enfernt in der Nähe der Museumsinsel ihr privates Domizil hat), wenn sie nicht gerade besseres zu tun hat oder der Gazprom-Goldjunge Gerhard nun neben seinen Vorgängern rumhängt. Das Bundesministerium für Finanzen hat sich ja im einstigen Reichsluftfahrtministerium einquartiert und für Millionen von nicht vorhandenen Steuergeldern ein wenig renoviert. Wobei ich mich wirklich frage, weshalb man die Videoüberwachungsanlage dort installiert hat? Geld ist dort ja sowieso keines, wenn man den Aussagen unserer Regierung glauben darf, wenn es darum geht in die Zukunft der Gesellschaft zu investieren. Ach nee, daß hat man ja in dem man einen eigenen Kindergarten für die Kinder der Abgeodneten gebaut hat. Schön hermetisch von der bösen Welt abgeriegelt. Schließlich haben die Eltern ja Angst um ihre Sprösslinge. Oder sollen sich die ganzen Ministerialbeamten einmal am Tag wichtig fühlen dürfen? Egal... Ein schönes altes Gemäuer haben auch die Ländervertreter des Bundesrates in der Leipziger Straße. Allerdings kann man dort nur Zaungast sein. Anders hingegen im einstigen Reichstag, den ein Holländer (komisch, schon wieder einer, der Ärger machte) in der Nacht auf den 28. Februar 1933 anzündete und somit die Außerkraftsetzung der Weimarer Verfassung als Folge hatte. Ähnlich energisch versucht heutzutage ja Wolfgang Schäuble seinen Idee von Terroristenverfolgung anhand von Nichtigkeiten durchzusetzen. Geschichte wiederholt sich eben doch immer wieder. So genug über politische Inkompetenz gelästert, wenden wir uns wieder den schönen Dingen Berlins zu. Wie zum Beispiel der Glaskuppel auf dem Reichtstag oder der wundervollen Aussicht von dort. Oder wer sich mal die Mühe gemacht hat an einem schönen Tag die 268 Stufen der Siegessäule zu erklimmen, wird nicht nur erfahren, daß die Kanonen an der Außenfassade Kriegsbeute aus drei erfolgreichen Kriegszügen gegen Frankreich, Dänemark und Österreich waren sondern auch einen wunderschönen Blick auf Berlin genießen.

Dienstag, 10. Juli 2007

Geschichtsträchtiger Boden

Nachdem wir irgendwann gegen Mittag aus dem Bett gefallen sind, haben wir uns Gedanken gemacht, was wir essen könnten und danach noch so treiben könnten. So sind wir mal Richtung des Bezirkes Mitte gefahren und kamen so an einer Ecke vorbei, in der während des dritten Reiches die Gestapo ihr Hauptquartier hatte. Furchtbares Thema und passend dazu hat es dann auch noch geregnet. Unten führt entlang des Fundamentes eine Bilderstrecke, die die Organisation der Geheimen Staatspolizei (kurz Gestapo) und anderen Gruppen des Naziremiges und ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufführt. Oben steht das nächste Monument menschenverachtender Grausamkeit: ein Rest der Berliner Mauer. Ist es ein Zufall, daß die Mauer gerade hier entlang lief? Bestimmt nicht! Der Regen ließ uns dann weiter in Richtung Potsdamer Platz gehen, wo wir uns bei Nordsee dann einen Imbiss gönnten. Gestärkt gingen wir dann weiter und haben uns dann mit dem schnellsten Lift Europas in 20 Sekunden auf 90m Höhe bringen. Und da wir Glückskinder sind, spielt auch das Wetter mit und wir haben eine fantastische Aussicht auf die Stadt gehabt. So sieht man auf dem ersten Foto den Blick in Lichterfelde, im Vordergrund auf der linken Seite steht die Nationalgalerie. In der Bildmitte läßt sich im Hintergrund schemenhaft der Teufelsberg erkennen. Das nächste Biild zeigt dann den Alex, die Reste des Palastes der Republik und den Deutschen Dom beispielsweise. Das nächste Foto zeigt von links den Bahntower, den Reichstag, die Charité, das Brandenburger Tor und die Holocaust Gedenkstätte.

Montag, 9. Juli 2007

Berlin, Berlin, ich fliege nach Berlin

17 Jahre nach dem ich meinen ersten Besuch in der damals noch geteilten Stadt Berlin im März 1990 gemacht habe, verschlägt es mich wieder in die Hauptstadt zu einem längeren Aufenthalt. Ich war zwischendurch schon mehrfach in Berlin, aber eben nur aus geschäftlichen Gründen und hatte in der Regel keine Zeit auch nur ein klein wenig Sightseeing zu betreiben. Diesmal hatte ich aber mit meinem lieben Kollegen in Chris auch noch jemanden an der Seite, der mir seine Stadt ein wenig näher bringen konnte. Definiertes Pflichtprogramm waren Besuch von der Reichtstag, das Kanzleramt, das Brandenburder Tor, die Siegessäule, der Alex, das Museum für Naturkunde, das Deutsche Museum für Technik Berlin, den Potsdamer Platz, den Hauptbahnhof und noch ein paar andere Kleinigkeiten wie den Kurfürstendamm oder das KaDeWe. Als Transportmittel hab ich einen Flug mit Lufthansa gewählt, weil ich wissen wollte, ob sich der Aufpreis von 30 Euro gegenüber Air Berlin außer bei meinen Bonusmeilen bemerkbar machen würde. Tja, hat er aber nicht. Ok, die Landung in Tegel wra vielleicht einen Ticken weicher. Aber kein Vergleich zur Landung von Flugkapitän Wong von Thai Airways bei der Zwischenlandung in Hongkong. :) Chris hat mich dann abgeholt und wir haben den Tag mit extrem relaxing abgeschlossen.

Samstag, 30. Juni 2007

Zurück nach Deutschland

Einerseits freue ich mich ja, auch mal wieder nach Deutschland zu kommen. Schließlich bin ich hier aufgewachsen und deutsch ist auch meine Muttersprache (auch wenn das hin und wieder Menschen nördlich des Mains bezweifeln). Aber mich schmerzt vor allem aber das nun nichts aus meinem Kurzurlaub in China wird. Der Flug von Jakarta nach Frankfurt mit Malaysia Airlines führt über Kuala Lumpur. Leider hab ich nur eine Stunde Aufenthalt, also wird's nichts mit der Besichtigung der Petronas-Towers. Dann eben Aerotrain-Fahren und ausgiebiges Duty-Free-Shoppen, Gin für mich, Zigarren für meinen Dad, Kippen für eine Bekannte. Und dann muß ich mich auch schon wieder beeilen, daß ich meinen Anschluß nicht verpasse. Es ist kurz nach 23 Uhr als es dann in Richtung Frankfurt weitergeht. An schlafen ist diesesmal nicht zu denken, die Maschine ist nahezu ausgebucht. Immerhin hab ich niemanden neben mir sitzen, dann kann ich's mir wenigstens ein bißchen gemütlich machen und häppchenweise schlafen. Und zwischen zwei Halbschlafphasen wünsche ich mir, wir hätten die gleiche Reiseanweisung wie unser Kunde: alles über 4 Stunden Flugzeit ist als Business-Class zu buchen. Der Flug an sich verlief nahezu ereignislos. Die Flugbegleiter waren aufmerksamer und häufiger zu sehen als die niederländischen Flachpfeifen von KLM. Aber so toll wie bei Lufthansa oder Thai Airways war's dann doch nicht. Aber es läßt einen hoffen. Kurz nach 6 Uhr morgens kam dann die erlösende Landung in Frankfurt am Main. Nichts wie raus aus der Maschine und das Gepäck geschnappt und dann ab zum Zug. Denkste, ein deutscher Zöllner wra auch schon fit und wollte dann mal ein Stichprobe in Sachen Zollkontrolle machen. Hmmmm, ganz schlecht... ich bin übermüdet, genervt und dann hab ich zu meinem Gin noch eine angbrochene Flasche Whiskey im Gepäck. Wenn mir der Macallan jetzt nochmal beschlagnahmt wird, dann nehm ich die Sache persönlich. Doch der Zöllner interessiert sich nur dafür, ob die Versiegelung meiner Plastiktüte in der der Gin befindet auch tatsächlich in Ordnung ist. So, dann steht ja der Bahnfahrt nur noch das etwas über einstündige Warten auf den ICE im Wege. Kleines Frühstück wäre doch nicht schlecht. Ein Schnitzelbrötchen und ein Kaffee kam dann auf fast 9 Euro. Cool, für den gleichen Betrag konnte ich in Shanghai oder Jakarta noch Freunde zum Abendessen einladen und war dabei nicht mal schlecht essen. Egal, ich habe Hunger. Dann kommt endlich die Durchsage: "In wenigen Minuten fahren wir in Stuttgart Hauptbahnhof ein, sie haben Anschluß..." Als ich meinen Rucksack aus der Ablage nehme, fragt mich eine junge Frau, ob ich mit ihrer Tasche behilflich sein könnte. Als Gentlemen helfe ich natürlich gerne. Am Bahnsteig hat sie dann noch eine Frage, wie sie am geschicktesten zur S-Bahn Richtung Flughafen komme. Tja, nichts leichter als das: Follow me, denn ich nehm die gleiche S-Bahn bis nach Hause. Und am Fahrkartenautomat höre ich dann, was man von Ortsfremden an den Automaten hört: ganz schön kompliziert hier das richtige Ticket auszuwählen. Stimmt. Und seit die Automaten der Bahn Tickets für VVS und Bahn ausspucken ist es nicht einfacher geworden...

Freitag, 29. Juni 2007

Flughafensteuer

Das man Steuern zahlen muß, ist überall auf der Welt gleich. Ein kleines Bonbon in Sachen Steuererhebung hält aber Indonesien parat: die Flughafen-Steuer. An sich nichts spektakuläres, da es selbige als Tax auch auf nahezu jedem Ticket in Europa gibt. Allerdings kassiert Indonesien diese Steuer in Höhe von 100.000 Rupiah (knapp 10€) direktin bar am Check-In Schalter, was gelegentlich zu interessanten Situationen führt. So kommt es in der durchschnittlichen Schlange mehr als einmal vor, daß einige Fluggäste mit dem Angestellten am Schalter eine Diskussion anfängt, wieso man plötzlich noch eine Steuer auf das bereits bezahlte Ticket zahlen muß. Und zu dumm, daß in diesem Falle, wie so oft, heißt: Nur Bares ist Wahres... Ok, man mag mir vorwerfen, daß ich abgrundtief zynisch und böse bin, aber wenn an drei Schaltern lange Schlangen von Leuten stehen, die einchecken wollen, dann fang ich nicht auch noch eine sinnlose Diskussion mit dem Angestellten am Schalter an, denn das Ende vom Lied ist, man zahlt trotzdem. Als Vielflieger hat man eben den Vorteil, daß man auf einige Situationen einfach vorbereitet ist...

Donnerstag, 28. Juni 2007

Hightech

Ich liebe das digitale Zeitalter. Und seit der überraschenden Ankündigung der Rückkehr nach Deutschland weiß ich auch wieder warum. Eigentlich hätte ich ja erst am 27. Juli von Jakarta über Shanghai nach Deutschland zurückkehren sollen. Doch nun sollte ich am 29. Juni schon wieder zurückfliegen. Da man dies aber erst am 26. Juni definitiv beschlossen hatte ging es nun darum einen Flug zu finden. Und wieder waren es meine Freunde unseres Reisebüros, die mir zeigten, daß das digitale Zeitalter einfach angenehmer ist. Wie schon in Shanghai bot auch dieses Mal die Airline kein elektronisches Ticket an, d. h. ich mußte mich in das Büro der Airline begeben und dort das Papierticket abholen. In Shanghai wurde das zu einer Herausforderung, da ich vom Reisebüro die Adresse in lateinischen Buchstaben geschrieben bekam, die so gut wie kein Shanghaier Taxifahrer lesen kann. Zum Glück schreiben die Indonesier dank 400jähriger Kolonialisierung durch die Niederländer mit lateinischen Buchstaben. Also Adresse auf einen Zettel geschrieben und dann ab zum Taxistand. Für die Luftlinie schätzngsweise 1500m brauchte mein Silber Bird Fahrer knappe 3 Stunden in der Rushhour zum World Trade Center. Bin ich froh, daß ich meinen iPod und die PSP eingesteckt habe. Im Büro von Malaysia Airline geht's dann etwas zügiger. Ich muß erst eine Nummer ziehen und dann gute 30 Minuten warten bis meine Nummer aufgerufen wird. Komisch, vor mir war nur ein französischsprechendes Ehepaar :) Egal, ist ja schließlich Arbeitszeit. Gute 15 Minuten später halte ich mein Ticket von Jakarta über Kuala Lumpur nach Frankfurt in der Hand. So, jetzt nur noch ein Taxi finden, daß mich wieder zurück zum Gran Melià bringt. Tja, daß ist der Nachteil, wenn es in Indonesien regnet, dann bekommt man einfach kein Taxi... Eine knappe halbe Stunde später entdecke ich endlich ein leeres Taxi der Blue Bird Group, winke es heran und stecke dann wieder im Stau. 2 Stunden braucht der Fahrer zu meinem Hotel. Gute 6 Stunden war ich also unterwegs für ein Ticket. Wenn ich nun einen Stundensatz von 40€ zugrundelege hat die Beschaffung des Tickets lächerliche 240€ gekostet... Was kostet die Welt, ich hab Kleingeld!

Mittwoch, 27. Juni 2007

Nightshots



Nachts sind alle Katzen grau, sagt ein Sprichwort. Komischerweise sagen mir meine Nachtaufnahmen mit Langzeitbelichtung was anderes. Ok, bei den Katzen kann ich's nicht belegen, denn die halten für gewöhnlich keine 15 Sekunden still. Aber bei den Aufnahmen, die ich in Hong Kong, Shanghai, Paris, Beijing, Jakarta und auch Stuttgart gemacht habe, war jede Menge Farbe im Spiel. Und damit meine ich jetzt weniger die bunten Leuchtreklamen, die in Asien die Nacht zum Tag machen wollen. In Hong Kong waren die Nachtaufnahmen allerdings nicht so toll, typische Erstlingswerke und mangels eine Stativs und/oder Bildstabilisators auch reichlich verwackelt. Dabei ist Symphony & Light ein echter Hingucker. Ich muß da unbedingt nochmal hin. In Shanghai hatte ich zwar auch noch kein Stativ, aber eine Kamera mit einem Bildstabilisator, der sich da als echte Hilfe erwies. Kamera im Hotel auf den Fenstersims gestellt, Belichtungszeit und Selbstauslöser eingestellt, Vorhang zugezogen und dann mal 30 Sekunden gewartet. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Selbiges habe ich dann auch in Beijing gemacht und mußte festellen, daß man mit langer Belichtungszeit Dinge sichtbar machen kann, die man sonst gar nicht sehen würde... Bei der Aufnahme in Jakarta hingegen verschwimmt der nächtliche Verkehr zu Lichtbändern. Das erste Bild zeigt den nächtlichen Blick von North Point, Hongkong Island über die Einfahrt zum Victoria Harbour zum alten Flughafen Kai Tak auf der Kowloon Seite Hong Kongs. Bild Nr. 2 zeigt die nächtliche Ansicht Shanghais von einem Bürogebäude in der Tianzhou Road in Richtung des Changning Destricts. Irgendwo am rechten Rand in ca. drei Kilometer Entfernung müßte auch mein Hotel sein :-). Auf dem dritten nächtliche Foto gibt es einen wunderschönen Ausblick auf das, was sich hinter dem Asia Hotel Beijing befindet. Allerdings kann ich nicht sagen, wo sich das befindet oder was es dort en detail zu sehen gibt. Dafür war ich einfach zu kurz in Beijing. Zum letzten Bild brauche ich wohl kaum was zu sagen oder gibt es etwa jemanden, der Gustave Eiffels Meisterwerk zur Weltausstellung 1889 in der Stadt der Liebe nicht kennt? Ok, für all jene, die es nicht kennen, es ist der Eiffelturm in Paris der hier so dezent beleuchtet rumsteht. Zur vollen Stunde gehen dann noch tausende Blitzlichter entlang der Stahlstreben an und lassen den Turm wie Schneekristalle funkeln. Besonders scharf soll es aussehen, wenn gegen Mitternacht dann die regulären Lichter entlang der Streben ausgeschaltet werden und der Turm nur noch funkelt und blitzt.

Samstag, 16. Juni 2007

Chinatown



Während unsere Politiker noch über Pro und Contra Multi-Kulti-Gesellschaft debattieren, leben andere Länder, u.a. auch Indonesien, uns vor, daß es durchaus funktionieren kann. ok, abgesehen von ein paar bombigen Argumenten vor längerer Zeit in Bali. Aber das Problem hat man in Indonesien einfach über starken Security-Einsatz von privater Seite sowie einer Verstärkung der Polizei gelöst. Eine starke Gruppe in der indonesischen Bevölkerung stellen die Chinesen. Wobei viele von ihnen schon hier geboren sind. Und wo es viele Chinesen gibt, ist Chinatown nicht weit. Leider habe ich den Namen des Stadtteils von Jakarta vergessen, aber jedenfalls bin ich da mal hin. Warum? Weil es dort einen wunderschönen Tempel gibt und weil dort ein Flair herrscht, daß sich doch deutlich vom Rest Jakartas unterscheidet.
Mit dem TransJakartaBus habe ich mich auf den Weg gemacht. Der TJB ist so eine Art S-Bahn auf Bussen. Die Busse verkehren auf einem abgesperrten Teil der Straße im Linienverkehr, was man dort Korridor nennt. Der Vorteil ist, daß man selbst in der Hauptverkehrszeit einigermaßen flott und vor allem billig durch Jakarta kommt. Nachteil ist hingegen, daß die Busse teilweise extrem voll sind.

So einfach, wie der Kollege mir das gesagt hatte, war der Trip nach Chinatown dann doch nicht. Zwar fahren die Busse im Linienbetrieb, aber Fahrpläne gibt's keine. Dann kann ich leider kaum einen der Angestellten fragen, wo der Bus hinfährt oder wo ich aussteigen bzw. umsteigen muß, da es doch kleinere sprachliche Probleme gibt. Aber irgendwie hab ich es doch hinbekommen und lande in Chinatown. Die Marktstraße ist schon allein eine Reise wert. Ein buntes Sammelsurium an Händlern hat sich in der Gasse breit gemacht und offeriert die unterschiedlichsten Waren. Von A bis Z gibt so ziemlich alles was man brauchen kann oder auch nicht braucht. Und während Downtown immer mehr neue Hochglanz-Einkaufstempel entstehen, stehen hier noch so richtig alte Einkaufszentren. Und dort sucht man die teuren Designer vergeblich. Dafür findet man dort alles andere: von Dingen des täglichen Bedarfs über alle Arten von elektrischen und elektronischen Geräten bis hin zu topaktuellen DVDs.

Freitag, 15. Juni 2007

Spice it up

Für alle jene, die mich gerne leiden sehen wollten: ihr habt was verpasst... Wir sind zum Essen in ein typisches indonesisches Lokal gefahren und Jaya fragte mich vorher, ob ich das typische spicy chicken probieren wolle. Mit meiner großen Klappe meinte ich dann nur, daß ich scharfes Essen in China (speziell die Sezuan-Küche) überlebt habe und deshalb gelassen dem spicy chicken entgegen sehe. Tja, so langsam wird mir klar, warum in allen Ländern, in denen überwiegend scharf gewürzt wird, die Menschen recht schlank sind. Man kann davon einfach kaum was essen. Ausnahme ist vielleicht der eine Kollege, der während des Essens noch Chilli nachbestellt, weil ihm sein Essen zu mild ist. Er hat noch etwas Chili nachgeordert, weil's ihm zu mild war. Ok... Ich hätte nach dem ersten Bissen Chicken eine Kippe ohne Feuerzeug anzünden können. Und auch der nette Kollege, der die Bestellung gemacht hat, meinte, daß das Essen heute doch etwas heftig gewürzt sei. Oha... Also kratze ich das Chili vom Fleisch und hoffe, daß ich es mit Unmengen von Reis und Eistee irgendwie runterspülen kann. Aber das Chili brennt immernoch unbarmherzig Löcher in die Zunge, Speiseröhre und wohl auch den Verdauungstrakt. Und irgendwie habe ich auch den dumpfen Verdacht es wird noch eine ganze Weile brennen. Doch dank großer Mengen Reis und Eistee gelingt es mir dann, das Essen irgendwie doch noch einigermaßen hinter mich zu bringen ohne das Gesicht zu verlieren.